Samstag 08.Oktober.2022, Beginn 10.00 Uhr im Kinosaal der Gedenkstätte Buchenwald
Baumpflanzung am 21. September 2022
21. September 2022
Naftali Fürst, Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald Dora und Kommandos, hat im Rahmen des Projektes 1000 Buchen einen Baum gepflanzt.
Naftali Fürst, Überlebender des KZ Buchenwald, hat am 21. September einen Erinnerungsbaum im Rahmen des Projektes 1000 Buchen des Lebenshilfewerk Weimar/Apolda an der Andersenstrasse in Weimar gepflanzt. Unter anderem sprachen Peter Kleine, Oberbürgermeister der Stadt Weimar und Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Stiftungsdirektor der Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora.
Anni und Bernd Iwanitzki-Hergenhahn und Gitta Günther von der LAG nahmen an dieser Veranstaltung teil.
Schändung von Erinnerungsbäumen
21. Juli 2022
Wiederholte politisch motivierte Schändung von Erinnerungsbäumen entlang der Blutstrasse des KZ Buchenwald
Mit Entsetzen und Empörung haben die Mitglieder der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e.V. – überwiegend Nachkommen ehemaliger politischer Häftlinge des KZ Buchenwald – zur Kenntnis nehmen müssen, dass am 20.07.2022 zum wiederholten Male 7 (!) Erinnerungsbäume auf dem städtischen Gelände an der Ettersburger Straße in Weimar in unmittelbarer Nähe des Obelisken geschändet wurden.
Die Bäume wurden im Rahmen des Projektes „1000 Buchen für Buchenwald“ des Lebenshilfewerks Weimar/Apolda e.V.im April 2015 im Zusammenhang mit dem 70. Jahrestag der Selbstbefreiung/Befreiung des KZ Buchenwald von Angehörigen und politischen Organisationen gepflanzt.
Es sind die Erinnerungsbäume für
– Emil Carlebach,
– Otto Kipp,
– Erich Loch,- Reinhold Lochmann
– August Stötzel ,
– den französischen Flugzeugkonstrukteur und Unternehmer Marcel Dassault
– der Baum „Zur Erinnerung an die 1600 Kinder und Jugendlichen, die ihre Haft und das Konzentrationslager Buchenwald nicht überlebten“.
Dieser politische Vandalismus zielt auf zweierlei:
Einerseits die öffentliche Schädigung der Erinnerung an ehemalige Häftlinge des KZ Buchenwald und andererseits ist das ein Angriff auf das Lebenshilfewerk Weimar- Apolda e.V., das als Integrationsprojekt seit vielen Jahren die gesellschaftliche Verantwortung für diese Bäume der Erinnerung übernommen hat.
Der Strafanzeige der Gedenkstätte Buchenwald schließen wir uns an und erwarten von der zivilgesellschaftlichen Öffentlichkeit in Weimar und Umgebung, nicht nur diesen Vandalismus zu verurteilen, sondern auch Initiativen zu ergreifen, diese Erinnerungszeichen wieder herzustellen.
Geschichtsvergessenheit und rechter politischer Vandalismus dürfen nicht das gesellschaftliche Klima prägen.
Fotos XI. Treffen der Nachkommen 2022
10. April 2022
Fotos, Videos und Texte vom XI. Treffen der Nachkommen
am 10. April 2022 in Buchenwald
André Goldstein
Petra Pau, MdB, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages,
Malte Krückels, Staatssekretär für Medien und Europa und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund
Prof. Dr. Jens-Christian Wagner.
Christoph Heubner, Exekutiv- Vizepräsident des Internationalen Ausschwitz-Komitees
Agnès Triebel, Mitglied des Büros des IKBD, Vizepräsidentin der Association Française Buchenwald Dora et Kommandos
Karl-Friedrich Limburg
Leonie Geigner
Jonathan Schneider
Sabine Loch
Rebekka Goldstein
Lucas Schneider
Musikalische Begleitung von Anne und Thea Baumbach
Buchenwaldlied
Sigrid Lehmann zum Leben des 2021 verstorbenen letzten deutschen überlebenden Häftling und Präsidenten der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald – Dora e.V.
Auch im Jahr 2022 haben Nachkommen von Häftlingen aus 18 Nationen des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald (bei Weimar) Nazideutschlands eine würdige Gedenk- und Erinnerungsveranstaltung zum 77. Jahrestag der Wiederkehr der Selbstbefreiung des Konzentrationslagers durchgeführt. Seit 2015 pflanzen die Nachkommen für ihre in Buchenwald inhaftierten und gepeinigten Angehörigen einen Baum entlang der Todesmarschwege vom Lager Buchenwald. Über 50 sind es bisher. Die Aktion trägt den Titel „1.000 Buchen für Buchenwald“.
Erklärung zum XI. Treffen der Nachkommen
10. April 2022
Erklärung zum XI. Treffen der Nachkommen
am 10. April 2022 in Buchenwald
Am 20. Januar 1942 fand die „Besprechung mit anschließendem Frühstück“ in der Villa am Wannsee statt. Das war der Auftakt zum größten Menschheitsver- brechen der Geschichte: Der geplante industrielle Genozid an 11 Millionen eu- ropäischen Juden. Das gleiche Schicksal sollte Sinti und Roma wie auch die sogenannten „slawischen Untermenschen“ treffen.
Wir, die Nachkommen politischer Häftlinge des Konzentrationslagers Buchen- wald und anderer Konzentrations- und Vernichtungsager des deutschen NS- Regimes, Antifaschisten, Freunde und Gäste, die sich heute hier versammelt haben zum 11. Treffen der Nachkommen aus Anlass des 77. Jahrestages der Selbstbefreiung, nehmen das zum Anlass unsere Stimme zu erheben gegen alle Formen des wieder erstarkten Antisemitismus und Antiziganismus in Europa und der Welt, der sich unter anderem auch durch die Relativierung des Holo- caust im Rahmen von Demonstrationen und „Spaziergängen“ gegen die Anti- Corona-Politik durch Vergleiche der Einschränkungen der persönlichen Frei- heiten mit der Verfolgung jüdischer Menschen während der NS-Herrschaft oder dem missbräuchlichen Tragen des David-Sterns als „ungeimpft“ dokumentiert. Zu den Höhepunkten gehört wohl auch die Tatsache, dass sich einige dieser „Querdenker“ mit Anne Frank und Sophie Scholl verglichen…
Deshalb erinnern wir an den Schwur der Überlebenden des KZ Buchenwald vom 19. April1945:
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Von hier rufen wir alle politisch Verantwortlichen in der Welt, Demokraten und Bürger auf, ihre Stimme gegen jede Form von Rechtsradikalismus, Neonazis- mus, Antisemitismus, Antiziganismus und Ausgrenzung, Kriegstreiberei und – hetze zu erheben. Wir halten es auch für wichtig, sich bei jeder Konfrontation zunächst die Mühe zu machen, sich in die Position des anderen hinein zu ver- setzen.
Alle Regierenden in der Welt erinnern wir an Willy Brandt, der sagte: „Frieden ist nicht alles – aber ohne Frieden ist alles nichts!“
Weimar am 10. April 2022
Begrüßung zum XI. Treffen der Nachkommen am 10. April 2022 in Buchenwald
10. April 2022
77. Jahrestag der Selbstbefreiung
77. Jahrestag der Selbstbefreiung
Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e.V.
XI. Treffen der Nachkommen
Buchenwald 10. April 2022
Sehr geehrte Gäste, liebe Freunde der LAG Buchenwald-Dora,
Ich begrüße Sie/Euch im Namen der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e.V. sehr herzlich zum XI. Treffen der Nachkommen aus Anlass des 77. Jahrestages der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald, das „Die Wannsee-Konferenz 1942 und deren Auswirkungen auf die Konzentrationslager“ in den Mittelpunkt stellt.
Mein Name ist André Goldstein, ich bin einer der Söhne von Kurt Julius Goldstein, Auschwitz- und Buchenwald-Häftling #58866.
Diese Gedenkveranstaltung findet nach zwei Jahren Corona-bedingter Unterbrechung nun zu unserer großen Freude wieder in Präsenz statt.
Ich habe die Aufgabe, heute durch unsere Veranstaltung zu führen, von Volker Steinke übernommen.
Wir freuen uns viele Gäste zu unserem XI. Treffen der Nachkommen begrüßen zu können!
Insbesondere begrüßen wir:
– Eva Fahidi aus Budapest, Überlebende der KZ ́s Auschwitz und Buchenwald, die ihre Erlebnisse in Büchern und Tanzperformances verarbeitet hat und ihren Partner Andor Andrasi,
– Wasile Nussbaum, Überlebender der KZ ́s Auschwitz und Buchenwald aus Rumänien,
– Naftali Fürst, Überlebender der KZ ́s Auschwitz und Buchenwald aus Israel, Präsident des IKBD und seine Frau Tova,
– Petra Pau, Die Linke,Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
– Malte Krückels, Die Linke, Staatssekretär der Thüringischen Landesregierung,
– Agnes Triebel, Mitglied des Büros des IKBD, Vizepräsidentin der Association Francaise Buchenwald Dora et Commandos,
– Professor Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora,
– Jaques und Judith Delfeld sowie Andreas Raatzsch vom Zentralrat der Sinti und Roma in Deutschland, und natürlich unseren Hauptredner
– Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees.
Sollte ich jemanden vergessen haben – ich bitte um Nachsicht, Sie alle sind uns herzlich willkommen!
Zurzeit erleben wir etwas Unvorstellbares – es ist wieder Krieg in Europa!
Russland hat unter Bruch des Völkerrechts die Ukraine überfallen…. Tausende Menschen sind bisher diesem Krieg zum Opfer gefallen.
Mein Herz krampft sich bei dieser Vorstellung zusammen! Es möchte unüberhörbar laut schlagen und die Kraft besitzen, dem Aggressor in den Arm zu fallen!
Die Waffen nieder kann unser Ruf nur sein! Frieden jetzt!
Keine Waffen für niemanden, denn jede Waffe findet ihren Weg in den Krieg!
Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine so wie wir jeden völkerrechtswidrigen Angriffskrieg verurteilen!
Gleichzeitig bringen wir unsere Überzeugung zum Ausdruck, dass eine massive, grenzenlose Aufrüstung nicht dazu geeignet ist, die sozialen Probleme der Welt zu lösen, den Hunger zu bekämpfen und den Frieden zu sichern.
Unsere Gedanken sind bei den Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager und den Frauen und Kindern, die jetzt um Ihre Männer und Väter bangen.
Unter den Todesopfern befindet sich auch der Überlebende des KZ Buchenwald und frühere Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora, Boris Romantschenko aus Charkiw. Er überlebte 4 Konzentrationslager und hat jetzt sein Leben in einem unsinnigen Krieg Russlands gegen die Ukraine verloren.
Die LAG schließt sich den veröffentlichten Erklärungen des IKBD, des Internationalen Auschwitz Komitees und der anderen Lager-Komitees zum Überfall auf die Ukraine und den vermeintlichen Gründen dafür an!
Allerdings sollten wir uns vor Pauschalurteilen hüten und alle Russen als Kriegsunterstützer und zu „Feinden“ abzustempeln. Das ist genauso falsch wie das Narrativ, dass alle Ukrainer Anhänger des Massenmörders Stepan Bandera und somit Nazis und Faschisten seien. Beides ist falsch und demagogisch!
Wir alle kennen Beispiele des Protestes der Russischen Zivilgesellschaft, die mit Verhaftungen und Verurteilungen endeten. Sie waren in den Medien zu sehen.
Mit großer Verwunderung habe ich die „Botschaft der Veteranen und Kriegskinder des Großen Vaterländischen Krieges an das deutsche Volk und die deutsche Regierung“ gelesen.
Gegen die darin enthaltene Behauptung, es gäbe keine Familie in Deutschland, die am Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941, an dieser furchtbaren blutigen Barbarei nicht beteiligt gewesen war – also an deren Stiefeln kein russisches Blut kleben würde, verwahre ich mich aufs Entschiedenste!
Ich tue dies im Namen meines Vaters und meiner Mutter, im Namen aller ermordeten, verstorbenen und noch lebenden ehemaligen politischen Häftlinge der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager wie auch im Namen aller ehemaligen Häftlinge aus rassischen und religiösen Gründen, der Homosexuellen und sogenannten „Asozialen“ und deren Nachkommen!
Ein weiterer schwerer Verlust bestimmt seit einem Jahr das Handeln unserer Lagerarbeitsgemeinschaft. Mit dem Tod von Günter Pappenheim, dem Vorsitzenden unserer Lagerarbeitsgemeinschaft und 1. Vizepräsidenten des IKBD im hohen Alter von 95 Jahren hat uns der letzte noch lebende deutsche Buchenwaldhäftling verlassen.
Sein Vermächtnis in Erinnerung zu behalten und nicht nachzulassen im Kampf gegen jegliche Formen des Neofaschismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassenhass sowie des Geschichtsrevisionismus muss unsere Aufgabe bleiben!
Im Gedenken an Boris Romantschenko und Günter Pappenheim sowie die Opfer des völkerrechtswidrigen Krieges in der Ukraine bitte ich um eine Gedenkminute!
Danke!
Alle diese Ereignisse stellen uns, die Nachkommen, Mitglieder der LAG und Freunde, vor große Aufgaben:
– Das Wichtigste ist, alles in unseren Kräften Stehende zu tun, den Krieg in der Ukraine zu beenden!
– Den Fortbestand der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora zu sichern!
– Die LAG vor allem für junge Menschen zu öffnen und sie bei der antifaschistischen Arbeit mitzunehmen!
– Unseren Kampf verstärkt gegen jegliche Aufrüstung zu richten. 100 Milliarden für den Frieden ja, für Krieg nein!
Bertrand Herz 24. April 1930 – 20. Mai 2021
22. Mai 2021
Das Leben von Bertrand Herz, Ehrenpräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos (IKBD), ist vollendet.
Unser sehr verehrter Freund verstarb am 20. Mai 2021 in Paris. Bertrand Herz 24. April 1930 – 20. Mai 2021 weiterlesen »
Trauerfeier für Günter Pappenheim
10. Mai 2021
Liebe gute Margot, liebe Gudrun, lieber Bernd, liebe Angehörige alle,
verehrter Herr Ministerpräsident,
verehrter Herr Bürgermeister,
liebe Freundinnen, Freunde, Genossinnen, Genossen,
verehrte Anwesende,
der Anlass unseres Zusammentreffens hier auf dem Zeuthener Friedhof bewegt uns zutiefst, weil wir Abschied nehmen müssen und Günter Pappenheim die letzte Ehre erweisen wollen.
Wir haben uns abzufinden mit dem Endgültigen, dem Unumkehrbaren und das ist es, was uns trauern lässt.
Der Lebensweg von Günter Pappenheim ist beendet. Es bleibt die Erinnerung an den geliebten Ehemann, der den 69. Hochzeitstag am 3. Mai diesen Jahres nicht mehr erleben konnte.
So jäh wie das Leben endete die Ehe, die beständige von großer Liebe, uneingeschränktem Vertrauen und höchster gegenseitiger Achtung getragene. Trauerfeier für Günter Pappenheim weiterlesen »
In Dankbarkeit und mit Respekt werden wir die Erinnerung an Günter Pappenheim bewahren
10. Mai 2021
Das Internationale Komitee Buchenwald – Dora und Kommandos trauert um
Günter Pappenheim
Erster Vizepräsident des IKBD
Wir gedenken des bedeutsamen Lebenswerkes unseres Kameraden. In Dankbarkeit und mit Respekt werden wir die Erinnerung an Günter Pappenheim bewahren weiterlesen »
76. Jahrestag der Selbstbefreiung
19. April 2021
Buchenwald am 11. April 2021
Nachdem im Jahr 2020 eine Ehrung anlässlich des 75. Jahrestages der Selbstbefreiung und Befreiung der Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald für die Mitglieder der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora (LAG), Antifaschistinnen und Antifaschisten sowie Bürgerinnen und Bürgern nur außerhalb des Lagers am Zaun stattfinden durfte, war in diesem Jahr eine würdigere Ehrung möglich.
76. Jahrestag der Selbstbefreiung weiterlesen »