Mit Mehrheit beschloss vor wenigen Tagen nach der Intervention eines AfD-Abgeordneten und des Antrages eines CDU-Abgeordneten die Bezirksvertretung Dortmund Scharnhorst, die beabsichtige Benennung einer Straße nach dem 1914 in Scharnhorst geborenen Widerstandskämpfer und Ehrenpräsidenten des Internationalen Auschwitz Komitees Kurt Goldstein zu vertagen und das politische und persönliche Leben Goldsteins und insbesondere sein Wirken in der DDR einer Überprüfung zu unterziehen. Hierzu betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees: „Von einem Vertreter der AfD denunziert zu werden ist für jeden Demokraten eine Ehre: Kurt Goldstein hätte es gegraust, mit den Stimmen der AfD auf einem Straßenschild seiner heimatlichen Welt zu landen, die er nie vergessen hat und von deren Geschichte er in vielen Berichten als Zeitzeuge immer wieder erzählte. Kurt Goldstein wurde von Auschwitz-Überlebenden in vielen Ländern hoch geachtet, weil er jenseits von unterschiedlichen politischen Einstellungen immer der Auffassung war, dass es eine gemeinsame Aufgaben aller Demokratinnen und Demokraten sei, Rechtsextremen und neuen Nazis nie mehr die Straßen und die Köpfe der Menschen zu überlassen. Dafür hat er fast bis zum letzten Tag seines Lebens gearbeitet. Das sollte auch die Bezirksvertretung in Dortmund Scharnhorst verstehen.“
Nordhausen, 24.09.2023– Mit Erleichterung reagiert die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora auf den Ausgang der Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Nordhausen. Die Wahl Kai Buchmanns macht eine Fortsetzung der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Stiftung und Stadt Nordhausen möglich.
In der Vergangenheit hatten Gedenkstätte und Stadt bei verschiedenen Projekten kooperiert, etwa bei Veranstaltungen wie Ausstellungen und Lesungen oder bei der derzeitigen Neugestaltung des Nordhäuser Ehrenfriedhofs, auf dem über 2.000 KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter:innen begraben liegen. Die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung sind den Interessen einer würdigen Erinnerungsarbeit dabei stets mit großer Offenheit begegnet.
Stiftungsdirektor Jens-Christian Wagner erklärt: „Die Nordhäuserinnen und Nordhäuser haben sich am Sonntag in ihrer Mehrheit für eine weltoffene, vielfältige Stadt entschieden, die sich ihrer historischen Verantwortung bewusst ist. Gleichwohl zeigen die vielen Stimmen für den offen geschichtsrevisionistisch auftretenden AfD-Kandidaten, dass die aufgeklärte Erinnerungskultur als Grundkonsens unserer Demokratie akut gefährdet ist. Gemeinsam mit der Nordhäuser Zivilgesellschaft, die in den letzten Wochen großartiges Engagement gezeigt hat, werden wir uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass Nordhausen eine weltoffene Stadt bleibt, die sich kritisch mit ihrer Geschichte im Nationalsozialismus auseinandersetzt und die Opfer des NS-Terrors würdigt.“
Bei der bevorstehenden Stichwahl (Sonntag, 24. September 2023) werden dem AfD-Kandidaten Jörg Prophet realistische Chancen eingeräumt, Oberbürgermeister der Stadt Nordhausen zu werden. Die Geschichte Nordhausens ist auf das engste mit der des KZ Mittelbau-Dora verbunden. 20.000 Häftlinge überlebten 1943 bis 1945 die Deportation in die Stadt nicht. Entsprechend alarmiert zeigen sich internationale Überlebendenverbände, zu denen sowohl die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora als auch die Stadt Nordhausen in den letzten Jahrzehnten enge Bindungen aufgebaut haben.
Nordhausen sei „einer der symbolträchtigsten Orte der nationalsozialistischen Verbrechen, und die Erinnerung daran muss in vollem Umfang bewahrt und verteidigt werden“, betont die Association Française Buchenwald Dora et Kommandos. Dies wird nun durch Äußerungen des AfD-Kandidaten in Frage gestellt.
Prophet inszeniert sich als sachorientierter Konservativer. Tatsächlich aber, darauf wiesen heute Gedenkstättenleiterin Anett Dremel und Stiftungsdirektor Jens-Christian Wagner vor internationalen Medienvertreter:innen hin, verbreitet er aber geschichtsrevisionistische Ideologie und unterscheidet sich geschichtspolitisch in keinerlei Hinsicht von seinem Thüringer Parteichef Björn Höcke. 2020 schrieb Prophet, bei der Befreiung des KZ Mittelbau-Dora im April 1945 hätten die amerikanischen Soldaten „Morallosigkeit“ gezeigt und seien nur daran interessiert gewesen, „Technologien des Tötens“ in Besitz zu nehmen, „um die eigene Stellung in der Welt zu sichern“. Die demokratische Erinnerungskultur diskreditiert er als „Schuldkult“.
Den 8. Mai 1945 als den Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus zu benennen, lehnt Prophet als „sozialistisch“ ab. Den britischen Luftangriff auf Dresden („Morde von Dresden“) setzt er mit dem Vernichtungslager Auschwitz gleich, er verweist auf angebliche amerikanische Verbrechen in den Rheinwiesenlagern und behauptet, der Nationalsozialismus sei eine linke Diktatur gewesen – all dies klassische Schlagwörter extrem rechter revisionistischer Geschichtspolitik.
Die französische Comission Dora Ellrich verweist auf die engen Freundschaften zwischen Überlebenden und Nordhäuser:innen, die in den letzten Jahrzehnten entstanden sind: „Unsere Reisen und unser Austausch haben [seit 1989] dazu beigetragen, in der schwer getroffenen Stadt Nordhausen […] eine andere Geschichte zu schreiben. Eine Geschichte des Austauschs, der Freundschaften und des Respekts. […] Sollten wir im Jahr 2023 erneut darauf verzichten müssen, diese schöne Region zu besuchen? Sollten wir verzichten müssen auf die Freundschaften und den Reichtum all dessen, was wir gemeinsam aufgebaut haben […]?“
Auch die frühere Nordhäuser Oberbürgermeisterin Barbara Rinke, die an dem Pressegespräch teilgenommen hat, betonte die Bedeutung der engen Beziehungen zwischen Stadt, Gedenkstätte und Überlebenden, die bei einer Wahl Prophets ernsthaft gefährdet seien. Das Internationale Komitee Buchenwald, Dora und Kommandos (IKBD) erklärt zudem: „Für das IKBD ist es unvorstellbar, dass die letzten Überlebenden der KZ-Lager und ihre Familien […] in Nordhausen von einem Bürgermeister aus den Reihen einer Partei begrüßt werden könnten, deren politisches Programm aus Aufrufen zur Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Nationalismus und Revisionismus besteht.“
Die israelische Organisation Irgun Sh’erit Hapleta, in der unter anderem zahlreiche ehemalige Häftlinge des KZ Mittelbau-Dora zusammengeschlossen sind, äußert ebenfalls ihre Besorgnis über die bevorstehenden Wahlen und stellt klar, dass eine Zusammenarbeit mit Jörg Prophet ausgeschlossen ist. Die vollständigen Stellungnahmen der Verbände finden Sie hier: https://www.dora.de/newsroom/aktuelle-meldungen/stellungnahmen-ob-wahl-verb%C3%A4nde
„Das internationale Ansehen Nordhausens würde durch die Wahl eines Geschichtsrevisionisten zum Oberbürgermeister schweren Schaden nehmen“, sagte Jens-Christian Wagner. „Verhindern können das die Wählerinnen und Wähler. Sie können dafür sorgen, dass Nordhausen eine vielfältige und weltoffene Stadt bleibt, die sich ihrer historischen Verantwortung bewusst ist“.
Am Donnerstag, den 14. September, gibt es die Möglichkeit, von Éva Fahidi-Pusztai Abschied zu nehmen. Die Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald sowie Ehrenbürgerin von Weimar ist gestern in Budapest im Alter von 97 Jahren gestorben.
Wann und Wo: 14. September ab 18:00 Uhr vor ihrem Großporträt auf dem Jorge-Semprún-Platz in Weimar
Die italienischen Delegierten in den Internationalen Komitees der ehemaligen Nazi-Konzentrationslager hielten es für notwendig, ihre Unzufriedenheit mit dem, was im Herzen Europas geschieht, offen zum Ausdruck zu bringen.
Die beigefügte Erklärung fasst ihre Sorgen um die Zukunft Europas zusammen, die wir so weit wie möglich verbreiten möchten. Wir möchte diese Initiative mit Ihnen teilen, denn die Nachkommen der in Nazi-Lager- Deportierten können nicht tatenlos zusehen, wie der andauernde Krieg und das Massaker und die Zurückweisung von Flüchtlingen aus Afrika und dem Nahen Osten stattfinden.
Am Samstag 15. April trafen sich in Kromsdorf zur 79. Pflanzaktion über 150 Freundinnen und Freunde des Projektes 1000 Buchen, u.a. auch aus Norwegen, der Ukraine und Frankreich. Frau Katrin Karpe, Ortschaftsbürgermeisterin Kromsdorf, hatte wegen des Buchenwaldwetters (ergiebiger Dauerregen) die Kapelle des Schlosses Kromsdorf als zentralen Veranstaltungsort zur Verfügung gestellt.
Justus Lencer, Aufsichtsratsvorsitzender des Lebenshilfe Werks Weimar Apolda, Claudia Geiken, Vorsitzende Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Ortsvereinigung Weimar e.V., und Katrin Karpe, Ortsbürgermeisterin Kromsdorf, begrüßten die Baumpaten und Gäste.
Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau-Dora, dankte den Anwesenden ihr für zivilgesellschaftliches Engagement und wies daraufhin, wie wichtig eine wissensbasierte Erinnerungskultur ist.
Eindrucksvoll schilderte der Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos Naftali Fürst, Zeitzeuge und Buchenwaldüberlebender, seine Erlebnisse als 12-jähriger Häftling, seine persönliche Verbindung zu Antonin Kalina und den tragischen Tod von Boris Romantschenko aus der Ukraine, dessen Enkelin Julia Romantschenko mit bewegenden Worten an ihre Großvater erinnerte. Für Boris Romantschenko pflanzte das Internationale Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos (IKBD) einen Erinnerungsbaum.
Kati Engel, Vorsitzende des TVVDN-BdA Thüringen berichtete u.a. über den Einsatz von Antonin Kalina für die Kinder von Buchenwald im Block 66.
Marie-Laure Buisson sprach über ihren Großonkel, General Bernhard Challe, seinen Widerstand und seinen Kampf gegen die Nazis, der ihn bis ins KZ Buchenwald brachte.
Francesco Arman, Vorsitzender des Studierendenverbandes der Sinti und Roma in Deutschland, sprach über die schrecklichen Verbrechen der Nazis und erinnerte daran, dass der Antiziganismus, als spezielle Form des Rassismus, auch in der Bundesrepublik immer noch nicht beendet ist.
Katinka Poensgen fand bewegende Worte zu ihrem Großvater Karl Vögtel, der als kommunistischer Widerstandskämpfer die Selbstbefreiung des KZ Buchenwald erlebte. Sie endete mit einem Gedicht ihres Großvaters an seine Frau Luise.
Karl-Friedrich Limburg pflanzte zusammen mit seinem Bruder Christian einen Erinnerungsbaum für seinen Vater Dr. Albert Limburg, der über seine Arbeit im Widerstand und die 3 Jahre KZ in Esterwegen, Sachsenhausen und Buchenwald kaum gesprochen hat. „Lange konnte man ihn suchen – auch im Internet – und konnte ihn nicht finden, jetzt erinnert ein Baum an ihn“.
Wilfried Beater informierte die Anwesenden über die Bedeutung des Sanitätstrupps im KZ Buchenwald, insbesondere seine Hilfe für die kranken und unterernährten Häftlinge und die große Unterstützung der Arbeit des illegalen Lagerkomitees.
Peter Lehmann pflanzte mit seiner Freimaurerloge „Friedrich Wilhelm zur gekrönten Gerechtigkeit“ Berlin einen Erinnerungsbaum für den ehemaligen Abgeordneten des Deutschen Reichstags Rudolf Breitscheid.
Die Bläserband Tubra Libre aus Weimar stimmte die Anwesenden mit dem Lied Bella Ciao auf die Zeremonie ein und mit dem Buchenwaldlied hätte es keinen besseren Abschluss dieser bewegenden Veranstaltung geben können.
Bericht: Reinhold Loch
Naftali FürstPflanzalleeBaum für General ChalleBaum für General Challe und andereBaum für Boris Romantschenko mit Enkelin Julia RomantschenkoBaum für Boris Romantschenko mit Enkelin Julia Romantschenko und weiteren GästenBaum für Antonin KalinaBaum für Albert Limburg mit Karl-Friedrich LimburgBaum für Albert Limburg mit Karl-Friedrich + Christian-Otto LimburgWilfried Beater spricht im Rahmen der BaumpflanzungTuba LibreMarie-Laure Buisson und Roswitha LochMarie-Laure Buisson und Roswitha LochKatinka PoensgenKati EngelJulia RomantschenkoErinnerungsbäumeBaum für den Sanitätstrupp
Am Sonntag, 16. April 2023, fand das inzwischen traditionelle XII. Treffen der Nachkommen, organisiert von der LAG Buchenwald-Dora e.V., im Kinosaal der Gedenkstätte Buchenwald statt.
Das Thema war in diesem Jahr „Der Völkermord an den europäischen Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus“.
Der Kinosaal war fast bis auf den letzten Platz gefüllt – ein ermutigendes Zeichen in Zeiten von wieder erstarkendem Rechtsradikalismus, Fremdenhass, Antiziganismus und Antisemitismus.
Unter den zahlreichen Gästen waren neben zahlreichen Vertretern des IKBD, an der Spitze mit ihrem Präsidenten Naftali Fürst, Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages von der Partei Die Linke, Antifaschisten aller Altersgruppen, Nachkommen der 2., 3. und 4. Generation.
Moderiert wurde die Veranstaltung vom Vorstandsvorsitzenden der LAG, Karl-Friedrich Limburg, Sohn des Häftlings #4 des KZ Buchenwald, Dr. Albert Limburg.
Grußworte an das Treffen der Nachkommen richteten, neben Naftali Fürst, Prof. Dr. Jens Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, sowie Jaques Delfeld sen., Stellvertreter des Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Rheinland-Pfalz.
Naftali FürstProf. Dr. Jens Christian WagnerJaques Delfeld sen.
Die thematischen Hauptvorträge hielten Dr. Frank Reuter, Geschäftsführer der Forschungsstelle Antiziganismus und Jana Müller, Mitarbeiterin des Stadtarchivs Dessau-Roßlau.
Frank ReuterJana Müller
Für die musikalische Begleitung sorgten der bekannte Musiker Ference Snétberger und – schon beinahe traditionell – das „Baumbach-Duo“.
Ference SnétbergerBaumbach Duo
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Erinnerungen von Sinti und Roma-Häftlingen über die Rolle des KZ Buchenwald bei der Verfolgung der Sinti und Roma – vorgetragen durch Vertreter:innen der 3. Generation, moderiert von Karl-Friedrich Limburg.
Die Veranstaltung endete mit der Verlesung der „Erklärung“ durch André Goldstein, Mitglied des Vorstandes der LAG Buchenwald-Dora, und dem gemeinsamen Gesang des Buchenwald Lieds.
wie schon im letzten Jahr, wollten wir auch diesmal die Videos aller Beiträge auf unserem „Treffen der Nachkommen“ ins Netz stellen. Besonders wichtig waren uns dabei die sehr berührenden – und gleichzeitig immer noch wenig bekanntes Wissen über den Weg der Sinti und Roma vermittelnden – Beiträge von Frank Reuter und Jana Müller. Nun aber hat sich herausgestellt, dass dies aufgrund der zahlreichen betroffenen Bildrechte leider nicht möglich ist.
Frank Reuter hat uns als kleinen Trost darauf hingewiesen, daß vieles von dem, was er vorgetragen hat, auch in der von ihm kuratierten Online-Ausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner“. Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung (www.sintiundroma.org) vorkommt und zwar einschließlich der eindringlichen historischen Privat- und Familienfotos. So sehr wir die nun fehlende Präsentation unserer beiden Hauptvorträge bedauern, vielleicht ist das doch auch ein Grund mehr, beim nächsten Treffen der Nachkommen persönlich auf den Ettersberg zu kommen – auch wenn der Kinosaal schon in diesem Jahr voll besetzt war.
Die Videobeiträge zum Treffen der Nachkommen am 16. April und zur Baumpflanzung am 15. April finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.
auf Grund der sehr schlechten Wettervorhersage für Samstag, den 15. April, hat sich das Lebenshilfe-Werk entschlossen, die Zeremonie mit den Ansprachen und Grußworten in der Kapelle von Schloß Kromsdorf durchzuführen und anschließend ins Freie zu den Erinnerungsbäumen gehen.
Einzelheiten sind den beigefügten Dokumenten zu entnehmen.
HÖRT DIE ZEUGEN – Wie Kohlenstücke in den Flammen des Schreckens
Wir freuen uns, Euch heute mitteilen zu können, dass am Dienstag, den 11. April 2023 um 19:09 Uhr, im BORUSSEUM ein Zeitzeugengespräch mit Naftali Fürst stattfinden wird. Das Gespräch wird begleitet von Musik und Film zum 78. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald.
Naftali Fürst ist Auschwitz- und Buchenwaldüberlebender, Präsident des Buchenwald Komitees und Ehrenbürger von Weimar. Naftali Fürst hat lange geschwiegen. Doch in den letzten Jahren hat er sein Schweigen gebrochen und erzählt von seinem Weg als neunjähriger Junge in die Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald. Naftali Fürst ist mittlerweile 90 Jahre alt und kommt noch heute regelmäßig nach Deutschland. Im Gespräch mit Martin Kranz zeigt seine Geschichte nicht nur die Vergangenheit, sondern regt zum Weiterdenken an, damit die Schrecken des Dritten Reiches und damit die Shoah nicht in Vergessenheit geraten. So entsteht lebendiges Gedenken und verantwortungsvolles und menschenwürdiges Handeln für die Zukunft.
Aus Anlass des 78. Jahrestages der Selbstbefreiung und Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald findet am 15. April 2023 die 79. Pflanzaktion des Projektes „1000 Buchen“ des Lebenshilfewerks Weimar/Apolda e.V. statt
Am 16. April 2023 findet das 12. Treffen der Nachkommen der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e.V. statt.
Einzelheiten sind den beigefügten Dokumenten zu entnehmen.