Rede Alojzy Maciak zum 64. Jahrestag der Befreiung von Buchenwald 2009

2. Juni 2009

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde!

Ich bin der ehemalige polnische Häftling dieses Lagers mit der Häftlingsnummer 71939.

Mit großer Freude begrüße ich alle Anwesenden auf unserer heutigen Feierlichkeit aus Anlass des 64. Jahrestages der Befreiung des Lagers, überlebende ehemalige Häftlinge, Kameradinnen und Kameraden aus ganz Europa.

Die diesjährigen Feierlichkeiten haben eine besondere Bedeutung hinsichtlich der Jahrestage der letzten Jahrzehnte und die Bedeutung für unser Schicksal. Rede Alojzy Maciak zum 64. Jahrestag der Befreiung von Buchenwald 2009 weiterlesen »

Rede Bertrand Herz zum 64. Jahrestag der Befreiung von Buchenwald 2009

2. Juni 2009

In einigen Monaten wird es 70 Jahre her sein, dass der Angriff Hitlers auf Polen am 1. September 1939 nach einer Folge anderer Übergriffe den 2. Weltkrieg ausgelöst hat.

Schon im März 1939 erlebten Frankreich und Großbritannien, die in München die Tschechoslowakei, ihren treuen Verbündeten, schmachvoll dem Appetit Hitlers überlassen hatten, wie diese mutige Nation von den Nazis vergewaltigt wurde und wie unterzeichnete Verträge von den Nazis als geduldiges Papier betrachtet und ignoriert wurden.
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Erinnerung bewahren – Authentische Orte erhalten – Verantwortung übernehmen

27. Januar 2009

Wir, die Unterzeichnenden, Überlebende der deutschen Konzentrationslager, Frauen und Männer, vertreten Internationale Häftlingskomitees der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos. Wir gedenken unserer ermordeten Familien und der Millionen Opfer, die an diesen Orten der Asche getötet wurden. Ihre Verfolgung und Ermordung aus rassischen, politischen, religiösen, sozialen, biologischen und ökonomischen gründen und ein verbrecherischer Krieg haben die Welt an den Rand des Abgrunds geführt und eine schreckliche Bilanz hinterlassen.

Nach unserer Befreiung schworen wir, einen neue Welt des Friedens und der Freiheit aufzubauen. Wir haben uns engagiert, um eine Wiederkehr dieser unvergleichlichen Verbrechen zu verhindern. Zeitlebens haben wir Zeugnis abgelegt, zeitlebens waren wir darum bemüht, junge Menschen über unsere Erlebnisse und Erfahrungen und deren Ursachen zu informieren.

Gerade deshalb schmerzt und empört es uns sehr, heute feststellen zu müssen: Die Welt hat zu wenig aus unserer Geschichte gelernt. Gerade deshalb müssen Erinnerung und Gedenken weiterhin gleichermaßen Aufgabe der Bürger und der Staaten sein

Die ehemaligen Lager sind heute steinerne Zeugen. Sie sind Tatorte, internationale Friedhöfe, Museen und Orte des Lernens. Sie sind Beweise gegen Verleugnung und Verharmlosung und müssen auf Dauer erhalten werden. Sie sind Orte der wissenschaftlichen Forschung und des pädagogischen Engagements. Die pädagogische Betreuung der Besucher muss ausreichend gewährleistet sein.

Die unvergleichlichen Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten – erinnert werden muss in diesem Zusammenhang vor allem an den Holocaust – geschahen in deutscher Verantwortung. Deutschland hat viel zur Aufarbeitung seiner Geschichte getan. Wir erwarten, dass die Bundesrepublik und ihre Bürger auch in Zukunft ihrer Verantwortung in besonderem Maße gerecht werden.

Aber auch Europa hat seine Aufgabe. Anstatt unsere Ideale für Demokratie, Frieden, Toleranz, Selbstbestimmung und Menschenrechte durchzusetzen, wird die Geschichte nicht selten benutzt, um zwischen Menschen, Gruppen und Völkern Zwietracht zu säen. Wir wenden uns dagegen, dass Schuld gegeneinander aufgerechnet, Erfahrungen von leid hierarchisiert, Opfer miteinander in Konkurrenz gebracht und historische Phasen miteinander vermischt werden. Daher bekräftigen wir den von der ehemaligen Präsidentin des Europäischen Parlaments und Auschwitz-Überlebenden Simone Veil vor dem Deutschen Bundestag 2004 ausgesprochenen Appell zur Weitergabe der Erinnerung: „Europa sollte gemeinsame Vergangenheit als Ganzes kennen und zu ihm stehen, mit allen Licht- und Schattenseiten; jeder Mitgliedsstaat sollte um seine Fehler und sein versagen wissen und sich dazu bekennen, mit seiner eigenen Vergangenheit im Reinen zu sein, um auch mit seinen Nachbarn im Reinen sein zu können.“

Unsere Reihen lichten sich. In allen Instanzen unserer Verbände, auf nationaler wie internationaler Ebene, treten Menschen an unsere Seite, um die Erinnerung aufzunehmen. Sie geben uns Vertrauen in die Zukunft, sie setzen unsere Arbeit fort. Der Dialog, der mit uns begonnen wurde, muss mit ihnen fortgeführt werden. Für diese Arbeit benötigen sie die Unterstützung von Staat und Gesellschaft.

Die letzten Augenzeugen wenden sich an Deutschland, an alle europäischen Staaten und die internationale Gemeinschaft, die menschliche Gabe der Erinnerung und des Gedenkens auch in Zukunft zu bewahren und zu würdigen. Wir bitten die jungen Menschen, unseren Kampf gegen die Nazi-Ideologie und für eine gerechte, friedliche und tolerante Welt fortzuführen, einer Welt, in der Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus keinen Platz haben dürfen.

Dies sei unser Vermächtnis.

Noach Flug (Jerusalem)
Internationales Auschwitz Komitee

Sam Bloch (New York)
World Federation of Bergen-Belsen

Bertrand Herz (Paris)
Internationales Buchenwald Komitee

Max Mannheimer (München)
Internationales Dachau Komitee

Uri Chanoch (Jerusalem)
Internationales Komitee Nebenlager Dachau

Jack Terry (New York)
Internationales Flossenbürg Komitee

Albert van Hoey (Brüssel)
Internationales Komitee Mittelbau-Dora

Robert Pinçon (Tours)
Internationales Neuengamme Komitee

Annette Chalut (Paris)
Internationales Ravensbrück Komitee

Pierre Gouffault (Paris)
Internationales Sachsenhausen Komitee

Internationales Auschwitz Komitee
Stauffenbergstraße 13/14, 10785 Berlin, Tel. +49 03 2639268
V.i.S.d.P.: Christoph Heubner

Buchenwald 2008 – Internationales Jugendtreffen

17. April 2008

Aus Anlass des 63. Jahrestages der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald in Weimar folgten unter dem Motto „Europäische Jugend auf den Gleisen der Demokratie und der Freiheit“ etwa tausend Jugendliche aus mehr als zwanzig europäischen Ländern dem Ruf des „Institute des Véterans“ (Belgien) und der „Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten“ zu einem internationalen Treffen. Buchenwald 2008 – Internationales Jugendtreffen weiterlesen »

Ansprache von Dr. Dieter Graumann, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, aus Anlass des 63. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 11.04.2008.

17. April 2008

Sehr geehrter Herr Minister,

Sehr geehrter Herr Romani Rose,

Sehr geehrter Herr Professor Knigge,

Meine sehr geehrten Damen und Herren,
ich habe lange mit mir gerungen, ob ich der Einladung, heute hier zu sprechen, überhaupt Folge leisten soll – und kann.
Denn mein eigener Vater ist hier in Buchenwald befreit worden vor genau 63 Jahren, und daher ist das für mich natürlich ein ganz spezieller, ein nahezu heiliger Ort, an dem ich heute zum allerersten Mal bin. Ansprache von Dr. Dieter Graumann, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, aus Anlass des 63. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 11.04.2008. weiterlesen »

Ansprache von Romani Rose anlässlich der Gedenkfeier in der Gedenkstätte Buchenwald am 11. April 2008

17. April 2008

Sehr geehrter Herr Minister Goebel,

sehr geehrter Herr Prof. Knigge,

sehr geehrter Herr Graumann,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

ganz besonders herzlich begrüße ich die ehemaligen Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald, die unter uns sind. Ansprache von Romani Rose anlässlich der Gedenkfeier in der Gedenkstätte Buchenwald am 11. April 2008 weiterlesen »

Ansprache von Prof. Dr. Robert Bardfeld aus Anlass des 63. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 13.04.2008 (auf dem ehemaligen Appellplatz)

17. April 2008

Liebe Kameraden, sehr geehrte Damen und Herren,

wir treffen uns wieder hier, diesmal um an die ersten Widerstandskämpfer, die hierher eingeliefert wurden, zu erinnern. Die ersten waren die deutschen Antifaschisten im Jahre 1937, dann gleich die österreichischen und die tschechischen Widerstandskämpfer am Ende 1938. Das Jahr 1938, also kurz nach der Gründung des KZ Buchenwald (1937), bedeutet in der Geschichte der Tschechoslowakei (ČSR) eine sehr gespannte und schmerzhafte Zeit. Es war eine Periode, die ich als Gymnasiast erlebt hatte und die ich bis jetzt im Gedächtnis gut behalte. Ansprache von Prof. Dr. Robert Bardfeld aus Anlass des 63. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 13.04.2008 (auf dem ehemaligen Appellplatz) weiterlesen »

Ansprache von Guy Ducoloné aus Anlass des 63. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 13.04.2008 (auf dem ehemaligen Appellplatz)

17. April 2008

Vor 63 Jahren befreite Buchenwald sich selbst

Eine jährlich wiederkehrende Feier reicht nicht aus, um das Andenken an ein Ereignis zu bewahren.

Dennoch sind wir seit einigen Jahrzehnten, praktisch seit April 1945, als die Nazis auf dem Ettersberg besiegt wurden, zahlreich hier bei dieser Feier anwesend.

Ich hoffe und wünsche, daß sich die Menschheit noch lange an die nazistischen Verbrechen am deutschen Volk und den Völkern aller von der Nazi-Armee besetzten Länder erinnert. Ansprache von Guy Ducoloné aus Anlass des 63. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 13.04.2008 (auf dem ehemaligen Appellplatz) weiterlesen »

Ansprache von Floréal Barrier aus Anlass des 63. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 13.04.2008 (Glockenturm)

17. April 2008

Am 14. September 2008 wird es ein Vierteljahrhundert her sein, dass tausende Frauen, Männer und Jugendliche sich auf dieser Seite des Ettersberges eng gedrängt eingefunden haben.

Sie weihten das Mahnmal ein und ehrten die mehreren Zehntausend Opfer der nazistischen Barbarei, die als Sklaven der nazistischen Kriegsindustrie im Konzentrationslager Buchenwald gestorben sind, an Folterungen, aus Hunger, an Krankheiten, durch Spritzen, erhängt, erschossen. Ansprache von Floréal Barrier aus Anlass des 63. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 13.04.2008 (Glockenturm) weiterlesen »

Ansprache von Bertrand Herz aus Anlass des 63. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 13.04.2008 (auf dem ehemaligen Appellplatz)

17. April 2008

2008 ist der 70. Jahrestag von zwei wesentlichen Ereignissen innerhalb der sich entwickelnden nationalsozialistischen Verbrechen:

Mit der Ankunft der Österreicher in Buchenwald nach dem Anschluß im März 1938 und der Tschechen nach dem Münchner Abkommen im September 1938 beginnt die Internationalisierung des Lagers. Ansprache von Bertrand Herz aus Anlass des 63. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 13.04.2008 (auf dem ehemaligen Appellplatz) weiterlesen »

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