Walter Krämer war ein ganz außergewöhnlicher Mensch. Dies bezeugen die Erinnerungen zahlreicher Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald, die ihm in überwältigender Weise Bewunderung, Respekt und Dankbarkeit bekundeten. Und auch die vielen Lebenszeugnisse, die mein Freund Klaus Dietermann 1986 in mühsamer Detailarbeit zusammengetragen und in unserer gemeinsamen Publikation Walter Krämer – Von Siegen nach Buchenwald kommentiert hat, zeichnen ein sehr klares Profil dieses politischen Aktivisten, der dann im Lager noch eine ganz andere Identität gewann. Ich möchte dieses Profil mit ein paar Strichen andeuten, an einem Tag, der dem Andenken Walter Krämers in besonderer Weise gewidmet ist. Rede von Karl Prümm: Walter Krämer – Gerechter unter den Völkern weiterlesen »
Rede von Joe Mertens, VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein am 17. April 2011 im Kinosaal der Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald / Weimar
25. April 2011
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
gestatten Sie mir, dass ich zu Beginn meiner Ausführungen zum Ausdruck bringen, wie froh es mich und meine Kameradinnen und Kameraden der VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein macht, dass wir heute hier in besonderer Weise an Walter Krämer erinnern.
Wir möchten uns bei der Lagerarbeitsgemeinschaft bedanken, die uns die Gelegenheit eingeräumt hat das Wort an Sie zu richten. Rede von Joe Mertens, VVN-BdA Siegerland-Wittgenstein am 17. April 2011 im Kinosaal der Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald / Weimar weiterlesen »
Bertrand Herz, Rede zur Eröffnung der Gedenkfeier zum 66. Jahrestag
25. April 2011
Heute feiern wir den 66. Jahrestag der Befreiung des Lagers Buchenwald.
Jedes Jahr erinnert diese Gedenkfeier an ein wichtiges Ereignis aus der langen Zeit der
Herrschaft der nazistischen Barbarei von der Errichtung des Regimes an bis zu seinem
Zusammenbruch.
Im vergangenen Jahr wurde feierlich des 65. Jahrestages der Befreiung des Lagers am
11. April 1945 gedacht. Ungefähr 15 Veteranen der US-Armee und 200 ehemalige
Häftlinge und ihre Angehörige waren dabei anwesend. Bertrand Herz, Rede zur Eröffnung der Gedenkfeier zum 66. Jahrestag weiterlesen »
Ansprache von Romani Rose zum 66. Jahrestag der Befreiung von Buchenwald
25. April 2011
Verehrter Herr Präsident, lieber Bertrand Herz,
lieber Professor Knigge, liebe Freunde,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
ganz besonders begrüße ich die Überlebenden, die heute unter uns sind. Ich freue mich auch sehr, dass der Vorsitzende unseres rheinland-pfälzischen Landesverbands Jacques Delfeld hier ist. Ansprache von Romani Rose zum 66. Jahrestag der Befreiung von Buchenwald weiterlesen »
Erklärung zum 66. Jahrestag der Befreiung von Buchenwald
19. April 2011
Auf dem Ettersberg bei Weimar am 17. April 2011 versammelt, gedachten wir der mutigen Selbstbefreiung von Häftlingen
des Konzentrationslagers Buchenwald vor 66 Jahren.
Ehemalige Häftlinge des KZ Buchenwald, Hinterbliebene, Angehörige,
Menschen unterschiedlicher weltanschaulicher, politischer Orientierung,
Antifaschistinnen und Antifaschisten,
die sich dem Schwur von Buchenwald verpflichtet fühlen, bekunden mit dieser Erklärung den Willen,
sich für die Bewahrung des Vermächtnisses der ehemaligen KZ-Häftlinge aktiv einzusetzen.
Mit großer Sorge muss zur Kenntnis genommen werden, dass sich in der Bundesrepublik Deutschland neofaschistische Strukturen, vielfach unter Führung der NPD, stabilisieren und erweitern.
Zugleich ist festzustellen, dass zivilgesellschaftliches Engagement gegen die vielfältigen neofaschistischen Aktivitäten immer häufiger unter dem Vorwand der Wahrung von Rechtsstaatlichkeit juristisch unterbunden wird.
Mit aller Entschiedenheit fordern wir von der Bundesregierung
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unverzüglich energische Schritte für ein unanfechtbares Verbot der NPD mit ihrer verfassungsfeindlichen Programmatik einzuleiten;
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die unverantwortlichen Bestrebungen der Gleichsetzung von so genanntem linken und Rechtsextremismus einzustellen;
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wirksame antifaschistische Arbeit nicht durch die fadenscheinige Extremismusklausel und Demokratieerklärungen zu behindern, sondern als unabdingbar in der Auseinandersetzung mit Neofaschismus staatlich zu fördern.
Den Schwur der 21.000 Überlebenden des KZ Buchenwald
vom 19. April 1945 mit seiner Kernaussage
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Eine neue Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel
verstehen wir als Vermächtnis der ehemaligen Buchenwalder Häftlinge.
Das zu bewahren, ist uns Bedürfnis und Aufgabe,
weil wir Frieden, Demokratie und Freiheit als für die Menschheit lebensnotwendig halten.
Ein bewegender Tag
19. April 2011
Im Kinosaal der Gedenkstätte Buchenwald waren nur noch vereinzelt Plätze zu finden, an diesem Sonntagvormittag. Von überall waren Angehörige, Hinterbliebene von Häftlingen und viele Gäste gekommen. Zum 17. April 2011 hatte die Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e. V. (LAG) eingeladen, der Selbstbefreiung der Häftlinge vor sechsundsechzig Jahren zu gedenken. Mit dem Einspiel von Fotos ehemaliger Häftlinge und ihrer Häftlingsnummern, auch von Frauen aus dem Außenkommando HASAG Leipzig, hatte die Veranstaltung eine beeindruckende Einstimmung erfahren. Ein bewegender Tag weiterlesen »
Programm zum 66. Jahrestag der Selbstbefreiung der Häftlinge des KZ Buchenwald
13. April 2011
Sonnabend, 16. April 2011
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Anreise im Laufe des Tages
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Angebot: Führung durch das Lagergelände mit Elke Pudszuhn,
ab 13.00 Uhr
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für die Mitglieder der LAG: Vorstellung des Buches von Gert Schramm
„Wer hat Angst vorm schwarzen Mann- Ein Leben in Deutschland“
Moderation Prof. Dr. Götz Dieckmann,
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in der Jugendbegegnungsstätte, Beginn: 15.00 Uhr.
Abendbrot und geselliges Beisammensein der LAG-Mitgliedermit Leo Kuntz zu seinem 85. Geburtstag (16. April 1926) im Hotel „Acarte“, Weimar
Sonntag, d. 17. April
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Treffen der Nachkommen im Kinosaal der Gedenkstätte
Beginn: 10.00 Uhr
„Die Toten mahnen uns“
80 Namen deutscher Männer und Frauen die in den Jahren 1937 bis 1945
Häftlinge des KZ Buchenwald waren
DVD- Einspiel – Peter Schröder
Persönliche Begrüßung anwesender ehemaliger Häftlinge und Übergabe einer roten Nelke, einer Erinnerungsurkunde – Lena Carlebach
Begrüßung : Prof. Dr. Erhard Pachaly
Bertrand Herz, Präsident des Internationalen. Komitees
Buchenwald-Dora und Kommandos, (angefragt)
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Walter Krämer » Ein Gerechter unter den Völkern «
Prof. Dr. Karl Prümm, vormals Universität Marburg
– Ein „Walter-Krämer-Platz“ für Siegen muss sein,
Joe Mertens, Sprecher der VVN-BdA Siegen.
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Gesang Dr. Dieter Dehm (MdB), am Flügel Michael Letz
– Offenes Mikrofon für die Teilnehmer
Mitteilung über weitere Aktivitäten der LAG im Jahr 2011
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Gemeinsame Erklärung der Teilnehmer des Treffens,
vorgetragen von Gerd Hoffmann
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Ausklang „Die Glocke von Buchenwald“
Moderation des Treffens Wolf Stötzel
– Angebot eines Mittagessens in der Cafeteria der Gedenkstätte
Zeit: 12.15 Uhr bis 13.15 Uhr
– Gemeinsame Teilnahme an der Gedenkveranstaltung des IKBD
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Teilnahme an der anschließenden Kranzniederlegung im Glockenturm der
Gedenkstätte, Beginn: 13.30 Uhr
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Einweihung einer Gedenkplakette für Walter Krämer
» Gerechter unter den Völkern « und Übergabe an die Gedenkstätte Buchenwald im Gebäude des ehemaligen KZ- Krematoriums
Worte des Gedenkens – Irmgard Seidel oder Elke Pudszuhn
15.30 Uhr – Zusammenkunft vor dem Krematoriumsgebäude
Weitere Veranstaltungen
siehe Einladung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Sonnabend, 16.04., 16.30 Uhr, Ausstellungseröffnung
„Ein Gestapo-Massaker in Chalou-sur-Saone“,
Kunstausstellung (Keller der ehemaligen Desinfektion)
LAG Aktivitäten 2011
Sonnabend, 28.05. , 10.00 Uhr in Berlin, Franz-Mehring-Platz 1 Seminarraum 1
„Leben und Kampf von Albert Kuntz“
Kolloquium anlässlich seines 115. Geburtstages (04.12.1896)
Sonnabend, 17.09. in Buchenwald
Diskussion des Konzepts zur Neugestaltung der Ausstellung in der Gedenkstätte Buchenwald
Sonntag, 06.11. in Siegen
Symposium von VVN/BdA Siegen anlässlich des 70. Todestages von Walter Krämer,
ermordet am 06.11.1941 im KZ Außenlager Goslar
Nachruf Sergej Bogdanow
6. April 2011
Sergej Bogdanow ist am 8. März 2011 in Moskau verstorben.
Er gehörte zu jenen sowjetischen Kriegsgefangenen, die mit dem ersten Transport am 18. Oktober 1941 in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt wurden. Die Ankunft dieser Kriegsgefangenen löste im KZ eine bedeutsame, illegal organisierte Solidaritätsaktion der Häftlinge aus.
Am 20. September 1920 in Moskau geboren, trat Sergej Bogdanow als Neunzehnjähriger in die Rote Armee ein und geriet 1941 bei Minsk in deutsche Kriegsgefangenschaft. Nach Lageraufenthalten in Polen kam er in das KZ Buchenwald, zunächst in das Lager für sowjetische Kriegsgefangene.
Am 10. April 1945 musste er auf einen Evakuierungsmarsch. Es gelang ihm zu fliehen und am 3. Mai 1945 wurde er im Sudetengebiet von der Roten Armee befreit.
Nach dem Krieg absolvierte er ein Hochschulstudium, leitete von 1954 bis 1990 ein Projektierungsbüro und war danach Universitätslehrer.
Seit 1957 gehörte er dem Sowjet- und Russland Komitee der Kriegsveteranen an. Bis 2007 vertrat er die russischen ehemaligen Häftlinge des KZ Buchenwald im Internationalen Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos.
Quelle des Fotos: Sammlung Buchenwald
Veranstaltungen anlässlich des 66. Jahrestages der Selbstbefreiung der Häftlinge des KZ Buchenwald
29. März 2011
11.April 2011, 15.15 Uhr Gedenkstätte Buchenwald Kranzniederlegung und Gedenken, Denkaml für alle Opfer des KZ Buchenwald
Gedenkworte Ottomar Rothmann, ehemaliger politischer Häftling des KZ Buchenwald
Öffentliche Veranstaltungen anlässlich des 66. Jahrestages der Selbstbefreiung der Häftlinge des KZ Buchenwald
14. April 2011, 17.00 Uhr Filmpräsentation „Ontsnapt“ („Geflohen“), Kino des Jugend- und Kulturzentrums Mon Ami, Weimar
15. April 2011, 19.30 Uhr Buchpräsentation „Industrie und Holocaust. Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz“, Tourist-Information Weimar
16. April 2011, 16.30 Uhr Ausstelllungseröffnung „Ein Gestapo-Massaker in Chaou-sur-Saone (Frankreich), Gedenkstätte Buchenwald, Keller der eh. Desinfektion
17. April 2011, 13.30 Uhr Gedenkveranstaltung des Internationalen Komitees Buchgenwald-Dora und Kommandos, Gedenkstätte Buchenwald, eh. Appellplatz
17. April 2011, 10.00 Uhr Treffen ehemaliger Häftlinge, Hinterbliebener und Angehöriger, Ehrung für Waltere Krämer, Gedenkstätte Buchenwald, Kionosaal
Erklärung der VVN-BdA zum Krieg gegen Libyen
22. März 2011
Die Erhebung der Menschen in Nordafrika und anderen arabischen Ländern gegen korrupte Regimes und antidemokratische Herrscher-Clans wird von allen demokratischen Kräften unseres Landes unterstützt.
Die VVN-BdA hofft, dass es den Völkern gelingt, alte Machtstrukturen zu beseitigen und ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.
Durch militärische Einmischung von NATO-Staaten wurde jetzt die Situation verschärft, ja sogar ein internationaler Krieg angezettelt.
Das findet unseren entschiedenen Widerspruch. Dieser Krieg ist kein Krieg für Menschenrechte. Deutschland sollte sich auf die Verpflichtung besinnen, sich jeder Kriegshandlung zu enthalten. Die Stimmenthaltung Deutschlands im UN-Weltsicherheitsrat über die Frage des Kriegseinsatzes gegen Libyen könnte ein Anfang zur Umkehr sein.
Wir fordern: Schluss mit dem deutschen Waffenexport! Es sollte allen Flüchtlingen aus Nordafrika Asyl im Bereich der EU gewährt werden. Alle Bemühungen zu einer Verhandlungslösung sind zu unterstützen. Wir fordern den sofortigen Schluss der kriegerischen Intervention gegen Libyen.
Bundesausschuss der VVN-BdA, Magdeburg, 20.03.2011