Virtuelles Buchenwald-Gedenken 2020: Essen

18. April 2020

Buchenwald Außenkommandos in Essen

Die Firma Krupp Essen forderte 1944 für den Einsatz in den Krupp-Werken Essen 2.000 Männer bei der SS an, mussten sich jedoch mit 520 jüdischen Ungarinnen zwischen 12 und 25 Jahren zufriedengeben, die in Auschwitz als „arbeitsfähig“ selektiert worden waren. Sie kamen in ein Barackenlager in Essen-Fulerum an der Humboldtstraße, arbeiten mussten sie im Krupp-Walzwerk II. Als die US-Truppen im März 1945 auf Essen vorstießen, sollten die Frauen ins KZ Buchenwald zurückgeschickt werden. Da das Stammlager jedoch ein reines Männerlager war, wurden sie ins KZ Bergen-Belsen überstellt.

Unterhalb des City-Centers (heute Rathaus Galerie) befand sich das ehemalige, heute nicht mehr sichtbare Gelände des KZ-Außenlager – Schwarze Poth 13. Hier befand sich auf einer eingezäunten Fläche von gerade mal 350 x 100 Meter ab Mitte Dezember 1943 das Lager. Der Aufbau erfolgte von Häftlingen, die bis zur Fertigstellung in einer stark zerstörten Gaststätte untergebracht waren. Im März 1944 wurde das Lager dann bezogen. Es waren ca. 140 Männer untergebracht, zum großen Teil Russen und Polen. Offiziell waren sie bei dem SS-eigenen Betrieb „Deutsche Erd – und Steinwerke“ beschäftigt. Vor den Augen der Essener Bevölkerung wurden sie gezwungen, Aufräumarbeiten nach Bombardements zu leisten, die Wiedergewinnung von Baumaterialien und vor allen Dingen das Entfernen und Entschärfen von Bombenblindgängern. Das Lager wurde am 23. März 1945 aufgelöst, die verbliebenen Häftlinge zurück nach Buchenwald deportiert.