Virtuelles Buchenwald-Gedenken 2020: Augsburg

18. April 2020

In Augsburg erinnerten VVN-Mitglieder am „Denkort Halle 116“ auf der ehemaligen amerikanischen Sheridan Kaserne. Dieses Gebäude, im Rahmen der Kriegsvorbereitung 1936/37 errichtet, wurde Anfang Mai 1944 zum KZ Außenlager von Dachau umfunktioniert. Im Lager waren bis zu 2.000 männliche KZ-Häftlinge untergebracht, die vor allem in den Werkshallen der Messerschmitt AG an der Haunstetter Straße Zwangsarbeit leisten mussten. Manche wurden auch in der Stadt und bei der Reichsbahn, etwa zu Aufräumarbeiten oder bei der Bombenentschärfung, eingesetzt. Die Häftlinge stammten vor allem aus der Sowjetunion und Polen, einige auch aus Italien, Frankreich oder Deutschland. Ab November kamen auch polnische und ungarische Juden ins Lager.

Ab 21. April 1945 begann die Auflösung des Lagers, als amerikanische Truppen auf Augsburg vorrückten. Gehunfähige Insassen wurden in das KZ Dachau abtransportiert, die übrigen zu Fuß Richtung Süden getrieben. Nach einem mehrtägigen Marsch, auf dem eine unbekannte Zahl von Häftlingen starb, wurden die Überlebenden am 27. April 1945 bei Klimmach (Nähe Schwabmünchen) von US-Truppen befreit.