Zeichen aus dem Zuchthaus

Zschocher, Gerhart: Zeichen aus dem Zuchthaus. Erinnerungen eines Mannes, der zehn Jahre bei den Nazis saß. verlag am park, Berlin 2000.

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Gerhart Zschocher saß über zehn Jahre bei den Nazis im Zuchthaus und im Konzentrationslager. Als er 1945 von der amerikanischen Armee befreit wurde, war er zweiunddreißig. Fast ein Drittel seines Lebens hatte er hinter Gittern verbracht.
Über fünfzig Jahre später sichtete und sortierte er die Dokumente seines Lebens: eigene Aufzeichnungen, Briefe aus dem Zuchthaus Waldheim und dem Konzentrationslager Buchenwald, Briefe seines Vaters und seiner Mutter. Die montierte er nun mit Auszügen aus den Tagebüchern seiner Tante, einer Lehrerin, die präzise zwei Weltkriege und die Zeit dazwischen aus ihrer Leipziger Sicht kommentierte. Es entstand ein dokumentarischer Text, der durch seine Alltäglichkeit besticht. Besonders berührend: Zschochers Briefe aus dem Konzentrationslager geschrieben unter den Augen des Zensors. Sie sind Zeichen eines lebenshungrigen jungen Mannes an die Außenwelt.
Wer glaubt, nach einem halben Jahrhundert alles über das tausendjährige Reich, den Naziterror und seine Opfer gesehen und gelesen zu haben, der entdeckt in diesem Buch neue subjektive Sichten.
[Verlagstext]