Edmon Gimeno, Jose Maria Villagas y Marcel.li Garriga
Rede von Enric Garriga, Vorsitzender des Freundeskreises von Mauthausen und anderen Lagern sowie aller Opfer des Nazismus in Spanien
Heute sind wir hier, um an drei spanisch-republikanische Deportierte und antifaschistische Widerstandskämpfer zu erinnern und ihnen unsere Ehre zu erweisen. Drei Rotspanier mit Namen Edmon Gimeno, Jose Maria Villagas y Marcel.li Garriga.
Wie die übrigen 650 spanisch-republikanischen Gefangenen dieses Lagers und die etwa 10000 in andere Lager deportierten Republikaner und Republikanerinnen, die meisten von ihnen nach Mauthausen, kamen sie aus dem Exil, um vor der tödlichen Repression des Faschismus von General Franco zu fliehen, und hatten bereits französische Lager wie Argelès-sur-Mer oder Le Barcarès hinter sich gebracht.
Zum 75. Jahrestag der Befreiung der Lager möchten wir an all jene Personen erinnern, die aus unterschiedlichen Gründen deportiert wurden, unter anderem aus politischen und ideologischen Gründen. Wir möchten an sie erinnern und sie ehren, aber wir möchten diesen Anlass auch nutzen, um die Ideen und Werte der Opfer zu verteidigen, die Werte der Republik und der Gleichheit, Freiheit, Laizität und Brüderlichkeit unter allen Völkern dieser Erde.
Wir schulden es ihnen und wir schulden es uns selbst. Unsere Welt und das alte Europa erleben gerade das gefährliche Wiederaufleben des Faschismus, wir erleben Antisemitismus, Ausgrenzung und Intoleranz. Wir müssen heute mehr denn je jene Werte verankern und vermitteln, für die unsere Republikaner und Republikanerinnen kämpften, litten und in großer Zahl starben.
Dabei möchten wir betonen, dass die Opfer dieser Barbarei nicht nur die Deportierten selbst, sondern auch ihre Familien und ihr Umfeld waren, Personen, die mit der Geschichte des Landes verbunden waren, die ebenfalls Exil, Verfolgung und Deportation erlitten haben, was eine große kulturelle, politische und gewerkschaftliche Leerstelle in Spanien hinterließ und einen unwiederbringlichen Verlust für die nachfolgenden Generationen bedeutete.
Wir wollen sie ehren, die ersten Kämpfer in Europa, die gegen den Faschismus angetreten sind, die Feinde von Franco und Hitler, wir wollen ihre Bezeugung aufgreifen im Schwur von Buchenwald und uns durch sie verpflichtet fühlen, weiter zu kämpfen, bis wir den Faschismus endgültig besiegen und eine neue friedliche Welt aus freien Männern und Frauen errichten, eine gerechte und solidarische Welt.
Deshalb machen wir ihren Schlachtruf zu unserem, hier in Buchenwald, in Weimar, in Spanien, in Europa, in der Welt: „No Pasarán“ (geht auf eine Rede der Republikanerin Dolores Ibárruri zurück: „Sie werden nicht durchkommen“).
Denn wir haben Hoffnung in diese jungen Menschen, die uns begleiten und mit uns an den Projekten der Erinnerung teilnehmen. Hoffnung in ihren jungen Blick, in ihre jungen Augen und ihre Tränen vor dem Tor der Lager von Mauthausen oder Buchenwald. Hoffnung in ihre jungen erhobenen Fäuste, fest und entschieden dem Kampf gegen den Faschismus verpflichtet. Hoffnung in diese Jugend, die mit Sicherheit die Würde der Opfer belegen und uns helfen wird, der extremen Rechten und dem Faschismus Einhalt zu gebieten, um das Red de Memoria y Prevención del Fascismo Nunca Más (Netz zur Erinnerung und Verhütung des Faschismus NIEMALS WIEDER) zu errichten, ein Netz aus Schützengräben gegen den Faschismus in jeder Stadt Spaniens und Europas …
Danke und Viva la República (Es lebe die Republik).
Die Amical de Mauthausen y otros campos pflanzte einen Baum zur Erinnerung an Edmon Gimeno Font (1923–2014), deportierter spanischer Republikaner, Häftling in Buchenwald vom 20. Januar 1944 bis April 1945, KLB 43631.
Die Amical de Mauthausen y otros campos pflanzte einen Baum zur Erinnerung an José María Villegas Izquierdo (1917–2008), deportierter spanischer Republikaner, Häftling in Buchenwald vom 6. August 1944 bis April 1945,KLB 69684.
Die Amical de Mauthausen y otros campos pflanzte diesen Baum zur Erinnerung an Marcel·lí Garriga i Cristià (1916–2009), deportierter spanischer Republikaner, Häftling in Buchenwald vom 19. Januar 1944 bis April 1945,KLB 40548.