Was mit der Befreiung der Häftlinge am 27. Januar 1945 in Auschwitz begann, endete erst am 8. Mai 1945 mit der Kapitulation Hitlerdeutschlands. Das war noch ein beschwerlicher, und opferreicher Weg bis dahin und kostete viele Häftlinge in den Lagern das Leben. Sollten doch keine Beweise ihrer Verbrechen übrig bleiben.
Meine Eltern Hans und Else Raßmann aus Zella – Mehlis – hatten bereits 1933 mit dem KZ Bad Sulza Bekanntschaft gemacht und ihre Strafe wegen Vorbereitung zum Hochverrat… abgesessen.
Die Freundschaft mit Magnus und Lydia Poser seit der gemeinsamen Haftzeit führte danach zur illegalen Widerstandsarbeit in Thüringen, die als die Neubauer- Poser- Organisation in die Geschichte eingegangen ist. Dr. Theodor Neubauer und Magnus Poser waren bereits verhaftet und Magnus beim Fluchtversuch angeschossen, schwer verletzt in den Häftlingskrankenbau des KZ Buchenwald zur Operation gebracht, verstarb am 21.7.1944. Seine letzten Worte waren: Grüßt mir meinen Freund Theo.
Im Rahmen der Verhaftungswelle nach dem missglückten Attentat auf Hitler, kam auch mein Vater am 20. August 1944 nach Buchenwald und erhielt die Häftlingsnummer 81 706. Meine Gedanken zum 70. Jahrestag der Selbstbefreiung des Konzentrationslagers Buchenwald am 11. April 1945 weiterlesen »
Meine Gedanken zum 70. Jahrestag der Selbstbefreiung des Konzentrationslagers Buchenwald am 11. April 1945
1. April 2015
Erbe antreten – Vermächtnis weitertragen
21. März 2015
Erklärung der Lagergemeinschaften, Komitees und Interessenverbände
ehemaliger Häftlinge zum 70. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager
Vor 70 Jahren wurden die Häftlinge der Konzentrationslager durch Angehörige der
sowjetischen, amerikanischen, britischen, französischen und polnischen Streitkräfte
befreit.
Am 19. April 1945 versammelten sich ehemalige Häftlinge des selbstbefreiten
Konzentrationslagers Buchenwald zu einer Trauerkundgebung für ihre ermordeten
Kameraden und erklärten feierlich:
» Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Appellplatz, an dieser Stelle des faschistischen Grauens: Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig. «
Der Schwur von Buchenwald ging in die Geschichte ein. Ehemalige Häftlinge anderer Konzentrationslager, wie Auschwitz, Dachau, Mauthausen, Neuengamme,
Ravensbrück und Sachsenhausen schlossen sich ihm an.
Nach ihrer Befreiung haben die ehemaligen Häftlinge Interessenverbände aufgebaut
und deren Arbeit jahrzehntelang maßgeblich gestaltet. Sie haben sich in den
zurückliegenden 70 Jahren immer wieder dafür engagiert, eine Wiederkehr ähnlicher
Verbrechen zu verhindern. Sie brachten insbesondere jungen Menschen ihre Erlebnisse und Erfahrungen in den Lagern nahe. Sie erzählten von dem Leid, das sie in ihrer eigenen Jugend erfahren mussten, von ihrem Widerstand und dem ihrer verstorbenen und ermordeten Kameradinnen und Kameraden. Besonders wichtig war es ihnen, an die Ursachen für diese Verbrechen zu erinnern und die Täterinnen und Täter beim Namen zu nennen.
In ihrem Vermächtnis
» Erinnerung bewahren – authentische Orte erhalten – Verantwortung übernehmen « vom 25. Januar 2009 erklärten KZ-Überlebende, die die internationalen Komitees von neun Lagern vertraten, öffentlich:
» Unsere Reihen lichten sich. In allen lnstanzen unserer Verbände, auf
nationaler wie internationaler Ebene, treten Menschen an unsere Seite, um die Erinnerung aufzunehmen. Sie geben uns Vertrauen in die Zukunft, sie setzen unsere Arbeit fort. Der Dialog, der mit uns begonnen wurde, muss mit ihnen fortgeführt werden. Für diese Arbeit benötigen sie die Unterstützung von Staat und Gesellschaft.
Die letzten Augenzeugen wenden sich an Deutschland, an alle europäischen Staaten und die internationale Gemeinschaft, die menschliche Gabe der Erinnerung und des Gedenkens auch in der Zukunft zu bewahren und zu würdigen.
Wir bitten die jungen Menschen, unseren Kampf gegen die Naziideologie und für eine gerechte, friedliche und tolerante Welt fortzuführen, eine
Welt, in der Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und
Rechtsextremismus keinen Platz haben sollen. …«
Wir, die Freunde und Mitstreiter, die Hinterbliebenen und Angehörigen der
ehemaligen Häftlinge sowie alle bei uns Engagierten, zusammengeschlossen in den
vielfältigen Interessengruppen, Komitees, Lagerarbeitsgemeinschaften,
Lagergemeinschaften, Initiativgruppen und Freundeskreisen, erklären aus Anlass
des 70. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager, dass wir dieses Erbe
schon lange angetreten haben und das Vermächtnis weitertragen werden.
Wir verstehen uns als Bestandteil jener Kräfte, die die Erinnerungskultur in
Deutschland und auch international mitgestalten sowie kritisch und engagiert
begleiten.
Daher fordern wir einen gleichberechtigten Platz in den Gremien der für
die Gedenkstätten zuständigen Stiftungen und lnstitutionen.
Wir werden gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der anderen Häftlings- und Opferverbände, der jüdischen Gemeinden, der Sinti und Roma, der Zeugen
Jehovas, der Schwulen- und Lesbenverbände, der »Euthanasie«- Geschädigten, die
seit vielen Jahrzehnten andauernde Arbeit fortsetzen.
Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um das Vermächtnis unserer
Freundinnen und Freunde, unserer Kameradinnen und Kameraden, unserer Eltern
und Großeltern nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
lhre Erfahrungen und ihr Leiden, ihr Widerstandsgeist und ihre Solidarität, ihr Kampf und ihre Freude am Leben sind uns Ansporn und Verpflichtung.
lhre zentrale Forderung tragen wir weiter:
» Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus! «
26. Januar 2015
Unterzeichnende Verbände:
Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer e.V.
Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e.V.
Lagergemeinschaft Dachau e.V.
Deutsches Mauthausenkomitee Ost e.V.
Lagergemeinschaft und Gedenkstätte KZ Moringen e.V.
Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V.
Lagergemeinschaft Ravensbrück / Freundeskreis e.V.
Lagerarbeitsgemeinschaft KZ Sachsenburg e.V.
Sachsenhausen-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Unterstützer:
Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Stellungnahme der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e. V. gegen geschichtsverfälschende Gleichsetzung der AfD
24. Januar 2015
Mit allem Nachdruck verurteilen die in der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora vereinten ehemaligen Häftlinge, Angehörige ehemaliger Häftlinge des KZ Buchenwald sowie Antifaschistinnen und Antifaschisten den Versuch der rechtspopulistischen und europafeindlichen Partei AfD in Thüringen, die historischen Grundlagen des Gedenktages 27. Januar zu verfälschen. Stellungnahme der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e. V. gegen geschichtsverfälschende Gleichsetzung der AfD weiterlesen »
EINLADUNG zum 6. Treffen der Nachkommen
13. Januar 2015
70. Jahrestag der Befreiung von Buchenwald
Nach acht Jahren mörderischen faschistischen Terrors im Konzentrationslager Buchenwald rief der Lagerälteste Hans Eiden am 11. April 1945 über die Lautsprecheranlage der SS: »Kameraden, wir sind frei!« Diesen Worten und dem daraufhin ausbrechenden Jubel der Befreiten war die militärische Befreiungsaktion der illegalen Internationalen Militärorganisation vorausgegangen. Unter Führung des legalisierten Internationalen Lagerkomitees organisierten die Antifaschisten die Übergabe des Lagers an die USA-Streitkräfte. Zugleich bereiteten sich die ehemaligen Häftlinge auf ihre Heimkehr vor, beseelt von dem Willen, Faschismus und Krieg nie wieder zuzulassen. EINLADUNG zum 6. Treffen der Nachkommen weiterlesen »
Tag der Befreiung – 8./ 9. Mai 2015 – Tag des Sieges
5. Januar 2015
Vor 70 Jahren erlebte die Menschheit am 8. und 9. Mai 1945 die endgültige militärische
Zerschlagung des deutschen Faschismus. Diese Daten markieren den Sieg über das
menschenverachtende Regime des Hitler-Faschismus,
• das politische Gegner und Andersdenkende ausgrenzte, verfolgte und inhaftiert,
• das Menschen allein aus einer konstruierten Rassezugehörigkeit als Juden, als Sinti
und Roma, als Slawen millionenfach ermordete,
• das die Staaten in Europa und selbst Länder und Völker in anderen Teilen der Welt
mit Krieg, Okkupation und Vernichtung überzog, mit dem Ziel der imperialen
Hegemonie und der Zerschlagung der Sowjetunion,
• das im grausamen Ergebnis mindestens 55 Millionen Menschen das Leben kostete. Tag der Befreiung – 8./ 9. Mai 2015 – Tag des Sieges weiterlesen »
Nachruf: Viktor Nikolajewitsch Wyscheslawski
5. November 2014
Mit Trauer und aufrichtiger Anteilnahme erfuhren wir, dass unser Freund Viktor Nikolajewitsch Wyscheslawski am 18. September 2014 siebenundachtzigjährig in Moskau verstorben ist. Von den deutschen Faschisten zur Zwangsarbeit nach Deutschland gebracht, musste er in Suhl wie ein Sklave schuften. Vermutlich infolge Verrats geriet er in die Fänge der Gestapo und wurde im Konzentrationslager Buchenwald interniert, wo er die Häftlingsnummer 24797 erhielt. Nachruf: Viktor Nikolajewitsch Wyscheslawski weiterlesen »
Hinrichtung in Poppenhausen
4. November 2014
Am 11. Mai 1942 ließ die SS an der Straße zwischen dem thüringischen Einöd und Poppenhausen zwanzig polnische Zwangsarbeiter als Vergeltungsmaßnahme öffentlich erhängen.
In Erinnerung an dieses unmenschliche Verbrechen fand am 11. Mai 2014 in Poppenhausen eine Gedenkveranstaltung statt.
Am dortigen Denkmal wurde eine Gedenktafel mit den Namen der Ermordeten eingeweiht.
Aus Polen erreichte uns dazu folgender Bericht, den wir mit geringfügigen stilistischen Veränderungen veröffentlichen. Hinrichtung in Poppenhausen weiterlesen »
Der Gerechtigkeit verschworen
4. November 2014
Eine Matinee zum 100. Geburtstag von Emil Carlebach und Kurt Julius Goldstein
Am Samstag, dem 15. November 2014 von 10.00 – 12.00 Uhr in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Saal B Stauffenbergstraße 13 – 14 10785 Berlin Mitwirkende: Hans Canjé, Lena Sarah Carlebach, Arleen Goldstein, Christoph Heubner, Frank Viehweg, Moderation: Regina Girod Veranstalter: VVN-BdA, VVN-BdA Berlin, KFSR, LAG-Buchenwald-Dora, FIR, Internationales Auschwitzkomitee, Emil Carlebach Club Frankfurt/Main
Rede von Heinrich Fink auf dem 5. Treffen der Nachkommen
10. September 2014
Heinrich Fink
Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Mitglied der Lagerarbeitsgemeinschaft
Buchenwald-Dora
sprach zur Begrüßung der Teilnehmer am 5. Treffen der Nachkommen:
Liebe Freundinnen und Freunde,
Kameradinnen und Kameraden,
Antifaschistinnen und Antifaschisten,
es ist mir eine große Freude, Euch zum 5. Treffen der Nachkommen der im Konzentrationslager Buchenwald eingesperrten und gequälten Väter und Ehemänner zu begrüßen.
Zuerst begrüße ich die lebenden Buchenwalder, die hier sind, um den Tag ihrer Befreiung vor neunundsechzig Jahren gemeinsam mit uns zu begehen.
Aus Frankreich, aus Russland, aus Polen, aus Rumänien, aus Ungarn, aus der Ukraine, aus Israel, Tschechien, Belgien und Kanada. Rede von Heinrich Fink auf dem 5. Treffen der Nachkommen weiterlesen »
Begegnungen am Befreiungstag
10. September 2014
Aus Anlass es 69. Jahrestages der Selbstbefreiung der Häftlinge im Konzentrationslager Buchenwald hatten Irmgard Seidel und Elke Pudszuhn von der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora (LAG) für den 11. April 2014 eine Begegnung von Schülerinnen und Schülern mit Zeitzeugen und Mitgliedern der LAG organisiert. Junge Leuteaus Gymnasien in Erfurt und Rudolstadt nahmen das Angebot wahr, sich mit dem Thema „Kameraden, wir sind frei!“ auseinanderzusetzen. Begegnungen am Befreiungstag weiterlesen »