Bericht: 69. Jahrestag der Befreiung von Buchenwald
4. Juni 2014
Aus Anlass es 69. Jahrestages der Selbstbefreiung der Häftlinge im Konzentrationslager Buchenwald hatte die Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora (LAG) mit dem Thema „Kameraden, wie sind frei!“ eine Begegnung von Schülerinnen und Schülern mit Zeitzeugen organisiert. Junge Leute aus Gymnasien in Erfurt und Rudolstadt nahmen das Angebot wahr. Begleitet wurden sie von dem 92 jährigen Franzosen Floreál Barrier, der persönlich an der Selbstbefreiung beteiligt war und darüber ausführlich berichtete, mit welcher Umsicht das Internationale Lagerkomitee und die illegale Internationale Militärorganisation die Befreiungsaktion am 11. April 1945 führten. Der Rumäne Vasile Nuszbaum sprach zu den Jugendlichen am früheren Kinderblock 8, über sein Erleben als Kind im Lager. Die jungen Leute vermittelten ihre Erfahrungen beim Erforschen von Lebensbildern Verfolgter, für die sie Stolpersteine verlegen lassen wollen. Am Block 45 sprach Günter Pappenheim über seine Zeit im KZ und sein Kamerad Gert Schramm verlas an diesem Block den Schwur von Buchenwald, den die Überlebenden am 19. April 1945 leisteten und der bis heute höchste Aktualität besitzt.
Am Sonntagvormittag, dem 13. April, führte die LAG das Fünfte Treffen der Nachkommen durch. Zu diesem bundesweiten Treffen fanden sich mehr als 250 Menschen im Kinosaal der Gedenkstätte zusammen. Das Treffen hatte das Thema „Selbstbehauptung und antifaschistischer Widerstand im KZ Buchenwald – Gedenken und Mahnung“. Von Häftlingen geschaffene eindrucksvolle Gedichte, Berichte und Kunstwerke stimmten diese Veranstaltung ein. Erinnernd und mahnend begrüßte der Vorsitzende der LAG, Günter Pappenheim, die anwesenden Häftlinge, ihre Angehörigen und Nachkommen sowie die zahlreichen Antifaschistinnen und Antifaschisten. Großes Interesse fanden Grußworte des Präsidenten des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos, Bertrand Herz, des Oberbürgermeisters der Stadt Weimar, Stefan Wolf, ein ergreifender Bericht von Floreál Barrier und besonders der sachliche, wissenschaftlich fundierte Vortrag des Historikers Dr. Harry Stein zum Thema. Starker Beifall für eine Erklärung beendete dieses Treffen. Die Gedenkveranstaltung des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos auf dem Appellplatz führte wieder Antifaschistinnen und Antifaschisten in dem Willen zusammen, die Forderungen des Schwurs von Buchenwald umzusetzen. Im Anschluss an die Gedenkkundgebung erfolgte die Ehrung der Opfer am Glockenturm und die Einweihung eines Gedenksteins für in Buchenwald internierte alliierte Flieger. Gerhard Hoffmann