Aufruf zum 68. Jahrestag der Selbstbefreiung des Konzentrationslagers
27. Februar 2013
14. April 2013 in Buchenwald 68. Jahrestag der Selbstbefreiung.
- Für sozialen Fortschritt und eine solidarische Gesellschaft!
- gegen Fremdenhass und faschistische Aufmärsche!
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln, wie die Überlebenden des KZ Buchenwald schworen, erfordert nicht nur die offene und offensive Auseinandersetzung mit faschistischen Organisationen und Nazi-Propaganda. Gleichfalls ist der Kampf um sozialen Fortschritt und eine solidarische Gesellschaft notwendig, in der Fremdenhass, Chauvinismus und Rassismus geächtet sind und keinen Chance mehr haben, sich im Denken und Leben der Menschen zu verankern.
Das Beispiel des Versandhauses Amazon zeigt, wie in einer Welt steigender Ausbeutung, grassierender Armut und verbreiteter Perspektivlosigkeit nach bezahlter Beschäftigung suchende Menschen hierzulande und in anderen Staaten mit billigen Versprechen angeworben, dann selbst um einen Teil ihres kärglichen Lohns betrogen, wie Häftlinge einkaserniert, ihrer Freizügigkeit beraubt sowie rund um die Uhr von Neonazis bewacht und durch demütigende Kontrollen ihrer Würde beraubt werden können.
Diese Vorfälle sind nicht blofl eine Schande für die Regierenden, sondern sie machen auch deutlich, dass die Unternehmen in ihrem Profitstreben häufig weder die Einhaltung gesetzlicher Beschränkungen dulden wollen noch moralische Skrupel kennen – es sei denn, sie werden durch öffentlichen Protest und breiten Widerstand dazu gezwungen.
Wer den Faschismus nachhaltig bekämpfen will, der muss die gesellschaftlichen Verhältnisse in eine Richtung gestalten wollen, dass sich solidarisches Handeln und politische Verantwortung für die soziale Sicherheit aller Menschen durchsetzen können.
Dazu gehören beispielsweise ein garantiertes Recht auf Arbeit und menschenwürdige Arbeitsbedingungen; auf Einkommen und Renten, die zu einem guten
Leben ausreichen; auf bezahlbare Wohnungen und Bildung. Zukunftsangst und Perspektivlosigkeit sind der Nährboden, in dem faschistische Propaganda wurzelt und gedeiht. Unter solchen Bedingungen kann keine „Welt des Friedens und der Freiheit“ aufgebaut werden. Die soziale Frage ist und bleibt aufs Engste mit dem gesellschaftlichen Fortschritt verknüpft! Und die organisierten faschistischen Nutzniefler der Misere, insbesondere die NPD, und alle Nazi-Aufmärsche sind zu verbieten
Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora / Freundeskreis e.V.
Internet: www.kz-buchenwald.de
Verantwortlich: Horst Gobrech