Erklärung zum 66. Jahrestag der Befreiung von Buchenwald
19. April 2011
Auf dem Ettersberg bei Weimar am 17. April 2011 versammelt, gedachten wir der mutigen Selbstbefreiung von Häftlingen
des Konzentrationslagers Buchenwald vor 66 Jahren.
Ehemalige Häftlinge des KZ Buchenwald, Hinterbliebene, Angehörige,
Menschen unterschiedlicher weltanschaulicher, politischer Orientierung,
Antifaschistinnen und Antifaschisten,
die sich dem Schwur von Buchenwald verpflichtet fühlen, bekunden mit dieser Erklärung den Willen,
sich für die Bewahrung des Vermächtnisses der ehemaligen KZ-Häftlinge aktiv einzusetzen.
Mit großer Sorge muss zur Kenntnis genommen werden, dass sich in der Bundesrepublik Deutschland neofaschistische Strukturen, vielfach unter Führung der NPD, stabilisieren und erweitern.
Zugleich ist festzustellen, dass zivilgesellschaftliches Engagement gegen die vielfältigen neofaschistischen Aktivitäten immer häufiger unter dem Vorwand der Wahrung von Rechtsstaatlichkeit juristisch unterbunden wird.
Mit aller Entschiedenheit fordern wir von der Bundesregierung
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unverzüglich energische Schritte für ein unanfechtbares Verbot der NPD mit ihrer verfassungsfeindlichen Programmatik einzuleiten;
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die unverantwortlichen Bestrebungen der Gleichsetzung von so genanntem linken und Rechtsextremismus einzustellen;
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wirksame antifaschistische Arbeit nicht durch die fadenscheinige Extremismusklausel und Demokratieerklärungen zu behindern, sondern als unabdingbar in der Auseinandersetzung mit Neofaschismus staatlich zu fördern.
Den Schwur der 21.000 Überlebenden des KZ Buchenwald
vom 19. April 1945 mit seiner Kernaussage
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Eine neue Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel
verstehen wir als Vermächtnis der ehemaligen Buchenwalder Häftlinge.
Das zu bewahren, ist uns Bedürfnis und Aufgabe,
weil wir Frieden, Demokratie und Freiheit als für die Menschheit lebensnotwendig halten.