Nachruf Sergej Bogdanow
6. April 2011
Sergej Bogdanow ist am 8. März 2011 in Moskau verstorben.
Er gehörte zu jenen sowjetischen Kriegsgefangenen, die mit dem ersten Transport am 18. Oktober 1941 in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt wurden. Die Ankunft dieser Kriegsgefangenen löste im KZ eine bedeutsame, illegal organisierte Solidaritätsaktion der Häftlinge aus.
Am 20. September 1920 in Moskau geboren, trat Sergej Bogdanow als Neunzehnjähriger in die Rote Armee ein und geriet 1941 bei Minsk in deutsche Kriegsgefangenschaft. Nach Lageraufenthalten in Polen kam er in das KZ Buchenwald, zunächst in das Lager für sowjetische Kriegsgefangene.
Am 10. April 1945 musste er auf einen Evakuierungsmarsch. Es gelang ihm zu fliehen und am 3. Mai 1945 wurde er im Sudetengebiet von der Roten Armee befreit.
Nach dem Krieg absolvierte er ein Hochschulstudium, leitete von 1954 bis 1990 ein Projektierungsbüro und war danach Universitätslehrer.
Seit 1957 gehörte er dem Sowjet- und Russland Komitee der Kriegsveteranen an. Bis 2007 vertrat er die russischen ehemaligen Häftlinge des KZ Buchenwald im Internationalen Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos.
Quelle des Fotos: Sammlung Buchenwald