Schändung von Erinnerungsbäumen
21. Juli 2022
Wiederholte politisch motivierte Schändung von Erinnerungsbäumen entlang der Blutstrasse des KZ Buchenwald
Mit Entsetzen und Empörung haben die Mitglieder der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e.V. – überwiegend Nachkommen ehemaliger politischer Häftlinge des KZ Buchenwald – zur Kenntnis nehmen müssen, dass am 20.07.2022 zum wiederholten Male 7 (!) Erinnerungsbäume auf dem städtischen Gelände an der Ettersburger Straße in Weimar in unmittelbarer Nähe des Obelisken geschändet wurden.
Die Bäume wurden im Rahmen des Projektes „1000 Buchen für Buchenwald“ des Lebenshilfewerks Weimar/Apolda e.V.im April 2015 im Zusammenhang mit dem 70. Jahrestag der Selbstbefreiung/Befreiung des KZ Buchenwald von Angehörigen und politischen Organisationen gepflanzt.
Es sind die Erinnerungsbäume für
– Emil Carlebach,
– Otto Kipp,
– Erich Loch,- Reinhold Lochmann
– August Stötzel ,
– den französischen Flugzeugkonstrukteur und Unternehmer Marcel Dassault
– der Baum „Zur Erinnerung an die 1600 Kinder und Jugendlichen, die ihre Haft und das Konzentrationslager Buchenwald nicht überlebten“.
Dieser politische Vandalismus zielt auf zweierlei:
Einerseits die öffentliche Schädigung der Erinnerung an ehemalige Häftlinge des KZ Buchenwald und andererseits ist das ein Angriff auf das Lebenshilfewerk Weimar- Apolda e.V., das als Integrationsprojekt seit vielen Jahren die gesellschaftliche Verantwortung für diese Bäume der Erinnerung übernommen hat.
Der Strafanzeige der Gedenkstätte Buchenwald schließen wir uns an und erwarten von der zivilgesellschaftlichen Öffentlichkeit in Weimar und Umgebung, nicht nur diesen Vandalismus zu verurteilen, sondern auch Initiativen zu ergreifen, diese Erinnerungszeichen wieder herzustellen.
Geschichtsvergessenheit und rechter politischer Vandalismus dürfen nicht das gesellschaftliche Klima prägen.