Virtuelles Buchenwald-Gedenken 2020: Todesmarsch in Sonneberg (Thüringen)
18. April 2020
Am 6. April 2020 fand ein Gedenken an den Beginn des Todesmarsches 1945 an der ehemaligen Zahnradfabrik in Sonneberg statt. Klaus Dimler erinnert: „Häftlinge aus Buchenwald waren in der Zahnradfabrik, die ausschließlich Kriegsproduktion fertigte, unter bestialischen Bedingungen eingesetzt. Heute sind nur noch versteckte Reste eines ehemaligen Wachturms im Wald hinter dem Gedenkstein zu finden.“
Ein bis dahin von sowjetischen Kriegsgefangenen belegtes Barackenlager wurde geräumt und zum KZ-Außenkommando Sonneberg umgestaltet. Am 14. September 1944 wurde das mit anfangs 260 männlichen Häftlingen besetzte Lager auf dem Werksgelände der Thüringer Zahnradwerke mbH Sonneberg in Betrieb genommen. Die Anzahl der Häftlinge stieg ständig, sodass es am 1. Januar 1945 bereits 445 Häftlinge waren, und auch danach stieg die Anzahl weiter. Die Sterberate war sehr hoch. Kurz vor der Auflösung des Lagers im April 1945 kam es zu einem Massaker, bei dem mindestens 40 Häftlinge getötet wurden.
Am 4. April 1945 begann der Todesmarsch aus dem Lager von Sonneberg über Steinach in Richtung Prag. Von insgesamt 800 Häftlingen und Kriegsgefangenen des Todesmarsches überlebten nur 200 die Torturen, die anderen wurden auf dem Weg ermordet.