Gedenken an die Ermordung Suhler Antifaschisten vor 75 Jahren
28. März 2020
Vor 75 Jahren, am 5. April 1945, ist für die Menschen der Städte Suhl und Zella-Mehlis der Krieg zu Ende. Die amerikanischen Truppen unter General Patton sind auf dem Vormarsch nach Weimar. Die Häftlinge des KZ Buchenwald setzen einen Funkspruch ab: SOS, die SS will uns liquidieren und die Amerikaner funken zurück…aushalten, wir kommen.
Doch bis Weimar den Amerikanern kampflos in die Hände fällt, wütet die Gestapo, SS und Kriegsmaschinerie weiter.
In den Morgenstunden des 5. April 1945 werden 149 Männer und Frauen unter ihnen die Suhler Antifaschisten Guido Heym, Robert Gladitz und Erhard Schübel in das Webichter Wäldchen, gelegen zwischen Weimar und Tiefurt, gekarrt, erschossen und in einen Bombentrichter geworfen ohne nachzusehen, ob das Leben aus jedem Körper gewichen ist.
Anfang Juli 1945 werden die Opfer grausamster faschistischer Barbarei exhumiert. Die sterblichen Überreste werden auf den Friedhof in Weimar überführt und beigesetzt. Nur von 45 der 149 Ermordeten lassen sich Nachweise finden, wie sie hießen und wer sie waren, woher sie kamen.
Die Mitglieder der Basisgruppe Suhl/Südthüringen der Thüringer Verbandes der Verfolgten des Naziregimes /Bund der Antifaschisten, Angehörige und Suhler Bürger haben jedes Jahr am 5. April an der Gedenkstätte auf dem Heinrichser Friedhof der Ermordeten gedacht und daran erinnert,dass Krieg und Terror immer Opfer zu beklagen hat.
Da eine Zusammenkunft zum Gedenken in diesem Jahr nicht möglich ist, aber ein Besuch des Friedhofes und der Gedenkstätte erlaubt ist, kann man individuell eine weiße Rose niederlegen.
Im Namen des Vorstandes der Basisgruppe Suhl/Südthüringen des Thüringer Verbandes der Verfolgten des Naziregimes /Bund der Antifaschisten
Elke Pudszuhn