Nachruf: Leo Kuntz
19. November 2019
LEO KUNTZ
16. April 1926 – 28. Oktober 2019
Mit Betroffenheit müssen wir der Tod des Mitglieds der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora, Leo Kuntz, zur Kenntnis nehmen.
Das Leben von Leo Kuntz war wesentlich geprägt durch die Tatsache, dass die Hitlerfaschisten in seinem Vater den politischen Feind sahen, den sie mundtot zu machen versuchten und schließlich in der Nacht vom 22. auf den 23. Januar 1945 im Konzentrationslager Mittelbau-Dora bestialisch ermordeten.
Das Vermächtnis seines Vaters, Albert Kuntz, den verdienstvollen Funktionär der Kommunistischen Partei Deutschlands, der maßgeblich mit seinen Genossen in den Konzentrationslagern Lichtenburg, Buchenwald und Mittelbau-Dora den antifaschistischen Widerstand organisierte, war für Leo lebenslang unanfechtbarer Auftrag.
Nachdem Leo Kuntz im März 1946 aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen war, studierte er an der Universität Leipzig, an der Deutschen Verwaltungsakademie, an der Akademie für Staat und Recht mit Abschlüssen als Diplom-Ökonom und Diplom-Philosoph.
Von 1966 bis 1979 war er Mitarbeiter im Ministerium für Außenhandel der DDR.
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er von 1979 bis 1989 am Institut für Marxismus/Leninismus beim Zentralkomitee der SED tätig.
Für Leo Kuntz ist der Schwur von Buchenwald zur Lebensmaxime geworden und blieb auch in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche verbindlich, insbesondere im Kampf gegen Neofaschismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt.
Wir werden Leo nicht vergessen und sein Andenken bewahren.