Nachruf Franz Rosenbach
9. Oktober 2012
Am 7. Oktober 2012 starb Franz Rosenbach im Alter von 85 Jahren in Nürnberg.
Als Sinto hatte Franz Rosenbach das Vernichtungslager Auschwitz überlebt und war seit April 1944 Häftling im Konzentrationslager Buchenwald mit der Häftlingsnummer 43227. Ab Mai 1944 gehörte er zunächst zum Außenkommando Mittelbau-Dora, das ab Oktober 1944 eigenständiges KZ wurde. Er überlebte den Todesmarsch der Häftlinge nach Harzungen. Seine Eltern, die meisten seiner Geschwister und viele seiner Angehörigen waren als Sinti dem Rassenwahn der deutschen Faschisten zum Opfer gefallen. Nach der Befreiung wurde ihm lange Jahre die Entschädigung für das Erlittene vorenthalten, weil er zur Minderheit der Sinti und Roma gehörte und diese in allen gesellschaftlichen Bereichen nach wie vor benachteiligt war. Erst 1991 erhielt Franz Rosenbach – gegen Zahlung reiner hohen Verwaltungsgebühr(!) – seine deutsche Staatsangehörigkeit zurück, die ihm von den deutschen Faschisten auf Grund der Nürnberger Rassengesetze aberkannt worden war.
Unermüdlich leistete er mit seinen Zeitzeugenberichten insbesondere unter jungen Menschen wertvolle Aufklärungsarbeit, um rassistische Vorurteile abzubauen
Viele Jahre wirkte er als stellvertretender Vorsitzender im bayerischen Landesverband der Sinti und Roma. Franz Rosenbach gehörte dem Häftlingsbeirat des KZ Buchenwald an.
Der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e.V. bekundete er stets Verbundenheit.
Wir werden sein Andenken bewahren und in Ehren halten.
Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora e.V.