Nachruf Mordechai Motek Weinryb

29. Oktober 2011

Das Leben von Mordechai Motek Weinryb hat sich vollendet.

weinrybMordechai gehörte zu jenen Menschen, die im Widerstand gegen den Faschismus einen aktiven Beitrag leisteten. Sein Anteil an der Schaffung des organisierten Widerstands war groß. Er gehörte zu den Mutigen.
Im Januar 1945 kam Mordechai in das Konzentrationslager Buchenwald, musste dort das furchtbare „Kleine Lager“ erleiden und ihm blieb der Todesmarsch nach Theresienstadt nicht erspart. Seine Befreiung verdankte er der Roten Armee.
Nach der Befreiung vom Faschismus war Mordechai stets bemüht, als Zeitzeuge insbesondere der jungen Generation die Barbarei des deutschen Faschismus zu benennen. Faschismus, Krieg und Rassismus verurteilte er stets als Verbrechen an der Menschheit. In Frieden und Völkerverständigung sah er die einzige Perspektive.
Für ihn blieben die Kernsätze des Schwurs von Buchenwald

»Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Eine Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.«

verbindlich und bestimmend für sein Leben.
Mit Dankbarkeit erinnern wir uns seiner Worte am 11. April 2010 in der Gedenkstätte Buchenwald:

»Mit goldenen Lettern wird der antifaschistische Widerstand gegen die faschistische Barbarei, gegen den Massenmord an Millionen unschuldiger Menschen ins Buch der Geschichte eingetragen sein. Ruhm und Ehre gebührt den tapferen Männern in Buchenwald, die ihr Leben opferten, für das Leben von Kindern, für das Leben jüdischer Menschen. Deutsche Antifaschisten haben die Ehre des deutschen Volkes gerettet. Die ganze Welt soll wissen, dass nicht alle Deutschen schuldig am großen Verbrechen geworden sind.«

Wir werden das Andenken an Mordechai Motek Weinryb bewahren.

Oktober 2011
Lagerarbeitsgemeinschaft
Buchenwald-Dora e.V.