Albert Kuntz:»Liebste Ellen …«

Kuntz, Leo und Leopoldine; Dieckmann, Götz und Hannelore (Hg.): Albert Kuntz:»Liebste Ellen …« Briefe aus der Nazi – Haft 1933 bis 1944. Karl Dietz Verlag, Berlin 2005
Reihe: Texte/Rosa-Luxemburg-Stiftung; Bd. 21 309 S., 17 Abb., Broschur
ISBN 3-320-02063-3

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Zweihundertachtunddreißig Briefe schrieb der Kommunist Albert Kuntz aus dem Grauen fast zwölf Jahre dauernder Nazi-Haft an Frau und Sohn. Hier werden sie erstmals an die Öffentlichkeit gegeben. Der tief berührenden Menschlichkeit dieser Briefe kann sich niemand entziehen. Was für eine Antwort auf die Torturen in den Zuchthäusern und Konzentrationslagern der Nazi-Herrschaft! Was für eine Antwort auf Brutalität und Mord!
Albert Kuntz hat die Qualen am Ende nicht überlebt. Im Januar 1945 haben ihn seine Peiniger im KZ Dora zu Tode gefoltert. Denn bis zum Ende hatte er sich nicht gebeugt, hatte er Widerstand geleistet – und niemanden seiner Kampfgefährten verraten.
Albert Kuntz gehörte 1933, als er den Nazis in die Hände fiel, zur Führungsspitze der KPD. Schon die erste Verbringung in ein „wildes“ KZ überlebte er nur knapp. Groß war die Rachsucht gegenüber einem Mann, der mit aufsehenerregenden Reden Goebbels in Berlin lange Paroli geboten hatte. Dann Untersuchungshaft, Konzentrationslager, Einzelhaft im Zuchthaus und wieder KZ. Und in all dem diese Briefe! Sie hatten die Zensur zu passieren und erzählen trotzdem nicht nur – was allein schon bedeutsam genug wäre – über das Leben im Angesicht des jede Stunde drohenden Todes, sondern auch darüber, wie ihr Verfasser die dramatischen politischen Ereignisse jenseits des elektrisch geladenen Stacheldrahts bewertete und verarbeitete. Ein einmaliges Dokument.
[Verlagstext]