Nachruf: Viktor Nikolajewitsch Wyscheslawski

5. November 2014

Viktor Nikolajewitsch Wyscheslawski  © Foto: G. Hoffmann

Viktor Nikolajewitsch Wyscheslawski © Foto: G. Hoffmann

Mit Trauer und aufrichtiger Anteilnahme erfuhren wir, dass unser Freund Viktor Nikolajewitsch Wyscheslawski am 18. September 2014 siebenundachtzigjährig in Moskau verstorben ist. Von den deutschen Faschisten zur Zwangsarbeit nach Deutschland gebracht, musste er in Suhl wie ein Sklave schuften. Vermutlich infolge Verrats geriet er in die Fänge der Gestapo und wurde im Konzentrationslager Buchenwald interniert, wo er die Häftlingsnummer 24797 erhielt. Im November 1944 kam er in das Außenlager S III Ohrdruf, wo er beim Stollenbau unmenschlich ausgebeutet wurde. Im Zuge der Evakuierung des Außenlagers kam er nach einem Todesmarsch in das KZ Buchenwald zurück. Der deutsche politische Häftling Hermann Brill wies ihn in den Häftlingskrankenbau ein und rettete ihm so das Leben. Nach der Befreiung war er bis 1951 Angehöriger der Roten Armee. Danach studierte er und arbeitete als Schiffsbauingenieur. Im Internationalen Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos wirkte er lange Zeit als einer der Vizepräsidenten. Wir schätzten Viktor Nikolajewitsch als aufrichtigen, stets engagierten Antifaschisten und wollen ihn so in unserer Erinnerung bewahren.

Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora